Nach gut zwei Stunden kommen wir zu unserem Gepäck, eine weitere Stunde kämpft sich unser Busfahrer durch den dichten Frühverkehr der überbevölkerten Stadt Richtung Hotel. Peru selbst hat knapp 28 Millionen Einwohner, ein Drittel davon lebt in Lima. Sollte es hier gültige Verkehrsregeln geben, werden diese schlicht ignoriert, nervös pfeifende Polizisten in ihren gelbrostenden Wachtürmchen ebenfalls. Ringsum zieren düster die "barridas", die Elendsviertel, das Stadtrandbild. Die Einwohnerzahl wächst vor allem dort rasch, denn täglich kommen viele Indigena in überladenen Bussen in die Stadt. Sie flüchten vor ihrem beschwerlichen Landleben in der kargen Gebirgswelt der Anden, um in der Hauptstadt ein besseres Leben zu beginnen. Den Wenigsten gelingt das, der Rest verschwindet verarmt und ohne Hoffnung in den unzähligen, trostlosen Wellblechhütten.