Polizeiauto steht hinter Polizeiauto, dazwischen auch ein Wagen der Justizwache. Eine Drohne kreist über dem Geschehen. Polizisten bewachen die Szene. Auch ein Polizeihund wird an der Leine geführt. Der Durchgang von der Italiener Straße Richtung Peraugymnasium und ÖBB-Direktion ist gesperrt. Fußgänger und Autofahrer wundern sich über das Großaufgebot am Mittwochabend in der Villacher Innenstadt. Doch das Zentrum des Geschehens bleibt den Blicken neugieriger Passanten verborgen. Bauzäune wurden aufgestellt und blickdicht verhangen, dahinter wird die Szenerie von Scheinwerfern erleuchtet.
Doch was ist geschehen? Das versuchen wohl auch die Damen und Herren hinter den Zäunen herauszufinden, denn es handelt sich um eine Tatrekonstruktion. Im Juli wurde genau an dieser Stelle ein Mann mit einem Messer niedergestochen. Nach einer verbalen Auseinandersetzung hatte ein türkischer Staatsbürger (39) zwei Männer (37, 39) und eine Frau (27) aus Österreich verfolgt. Auf offener Straße, nahe einem Imbiss-Stand, versetzte der Türke dem 37-Jährigen mehrere Messerstiche und verletzte diesen lebensgefährlich.
Die Aussagen gingen jedoch auseinander: Das Trio gab zu Protokoll, dass der Türke sie verfolgt habe und plötzlich auf einen von ihnen eingestochen hat. Der 39-Jährige selbst sagte aus, dass das Trio ihn abgepasst habe, als er auf dem Weg zur Arbeit war.