Der Klagenfurter Fußballverein ASK, der Sportamtsleiter des Magistrats Klagenfurt und viele Hobbykicker stehen unter Schock: Denn der Platzwart des ASK wurde vergangene Woche brutal niedergeschlagen. Nun gibt es weitere Details zu dem Übergriff.

Der Mann war als Urlaubsvertretung des eigentlichen Platzwartes vor Ort. „Er hat gerade den Rasen gemäht, da sah er drei Männer mit einem Schäferhund bei den Kabinen herumgehen“, schildert Mario Polak, der als Sportamtsleiter für die Anlage zuständig ist und mit dem Opfer der Attacke gesprochen hat.

Getreten und geschlagen

Der Platzwart habe die drei Männer gebeten, den Sportplatz zu verlassen, da kein Spielbetrieb herrschte. „Dann haben sie sich zu dritt vor ihm formiert und ihn mit einem Kunststoffrohr niedergeschlagen. Sie haben auch auf ihn eingetreten. Die waren brutal“, schildert Polak. Das Opfer habe noch gehört, wie einer der drei Männer sagte: „Schlag ihn tot.“ An mehr könne sich der Platzwart nicht mehr erinnern, weil er dann kurz bewusstlos wurde. So steht es auch im Polizeibericht.

Das Sportzentrum Fischl schließt die Tore, wenn kein Spielbetrieb ist
Das Sportzentrum Fischl schließt die Tore, wenn kein Spielbetrieb ist © Thomas Hude

„Nach der Attacke wollte der Verletzte nach Hause fahren. Doch am Weg zum Fahrrad ist er zwei Mal zusammengebrochen.“ Er musste ins Krankenhaus, blutete am Kopf und musste zwei Mal genäht werden, weiß Polak. Mittlerweile sei der Platzwart wieder im Dienst, doch er sei mitgenommen. „Es ist schlimm“, sagt Polak. „Ich habe jetzt die Anweisung rausgegeben, dass - wenn kein Spielbetrieb ist - alle Türen zum Sportzentrum Fischl zu verschließen sind. Denn offenbar ist man nicht einmal mehr am helllichten Tag sicher.“

Videoüberwachung?

Weitere Maßnahmen werden zu diskutieren sein, sagt Polak. „Eventuell brauchen wir in Zukunft eine Videoüberwachung bei derartigen Sportanlagen.“ Auch der geschäftsführende Präsident Franz Petritz sagt: „Zum Schutz der Mitarbeiter müssen wir Konsequenzen ziehen und den Sportplatz verschließen. Dabei war es eigentlich unser Ziel, eine öffentliche Anlage offen zu lassen.“ ASK-Funktionär Günther Kramer, seit 50 Jahren beim Verein, und der sportliche Leiter Matthias Dollinger sind ebenfalls entsetzt: „Dass es Leute gibt, die so etwas machen, enttäuscht uns sehr. Es ist für uns völlig unverständlich und einfach nur noch traurig.“

Die Polizei sucht seit dem Vorfall nach den Tätern. In einer Aussendung wurde die Bevölkerung bereits um Mithilfe gebeten. „Doch noch haben wir keine Hinweise bekommen“, sagt Polizeisprecher Markus Dexl.