781 Empfehlungen in zehn Berichten gab der Kärntner Landesrechnungshof (LRH) im Jahr 2022 ab. Diese ergingen an verschiedene Institutionen, darunter die Kärntner Landesregierung, den Verkehrsverbund Kärnten oder die Wolfsberger Stadtwerke. Die Ergebnisse des jährlichen Nachfrageverfahrens bewertete der LRH am Freitag in einer Aussendung als „erfreulich“. Die geprüften Stellen gaben laut LRH an, dass sie 743 der 781 Forderungen umsetzen wollen. Das entspricht einer Umsetzungsrate von 95,1 Prozent. 435 der Empfehlungen (55,7 Prozent) seien bereits im Jahr nach der Prüfung umgesetzt worden. „Die hohe Umsetzungsquote zeigt, dass unsere Empfehlungen ernst genommen werden. Unser Ziel ist es, Politik und Verwaltung beim optimalen Einsatz der öffentlichen Mittel zu unterstützen“, sagt LRH-Direktor Günter Bauer.

Ein wichtiger Bereich ist der öffentliche Verkehr. Bei der Überprüfung des Verkehrsverbunds Kärnten ging es um die zentrale Frage, wie der öffentliche Verkehr attraktiver gestaltet werden könne. Der LRH empfahl etwa, dass neue Verkehrsmittel verpflichtend barrierefrei sein sollten. Laut den Kärntner Linien seien diese Empfehlungen in Ausschreibungen bereits umgesetzt, sodass jetzt beispielsweise Niederflur- oder Low-Entry-Busse vorgeschrieben sind. Einige der Empfehlungen betrafen auch den Bereich der Musikschulen. Näher beieinander liegende Musikschulen sollen demnach in Bildungszentren integriert werden. Laut Auskunft des Landes finde diesbezüglich eine Evaluierung statt, die Integration solle schrittweise erfolgen. Den Wolfsberger Stadtwerken empfahl der LRH im Jahr 2022 unter anderem, interne Prozesse zu optimieren und das interne Kontrollsystem zu stärken. Von den Empfehlungen seien 74,3 Prozent vollständig umgesetzt worden. Dazu zählten Maßnahmen, mit denen das interne Know-how in der Projektplanung, -steuerung und -kontrolle verbessert werden soll.

4,9 Prozent nicht berücksichtigt

„Trotz der hohen Umsetzungsquote werden 38 der 781 Empfehlungen (4,9 Prozent) nicht berücksichtigt“, so der LRH in seiner Aussendung. Ein Teil davon betrifft das Gebäudemanagement des Landes. Eine zentrale Empfehlung war, das Gebäude- und Facility-Management in einer Abteilung zusammenzuführen. Das Land kam dieser Empfehlung laut LRH nicht nach. Die Agenden seien nach wie vor auf zwei Abteilungen aufgeteilt.