Betritt man eines der Glashäuser von Andreas Hafner, hat man gleich den Duft von frischen Tomaten in der Nase. Einen Geruch, den Bienen nicht mögen, erklärt der Moosburger, weswegen er die Bestäubung seiner Pflanzen einer anderen Tierart überlässt. „Für Bienen stinken die Tomaten zu sehr, darum hab ich mehrere Hummelvölker, die sich darum kümmern“, erzählt er. Rund zehn verschiedene Sorten Paradeiser wachsen derzeit in den Glashäusern der Gärtnerei Hafner. Die meisten von ihnen verkauft er an Restaurants und Hotels, durchaus auch im hochpreisigen Sektor. Besonders die murmelgroßen Tomaten mit intensivem Geschmack und jene, deren Farben nicht klassisch rot, sondern gelb oder gar fast schwarz sind, erfreuen sich in der Spitzengastronomie wachsender Beliebtheit.

Gedüngt wird hier mit Schafwolle, Kompost und altem Pferdemist, wichtig sei vor allem die „echte Erde“, in der die Paradeiser heranreifen dürfen. Mittels ausgeklügeltem System wachsen die Pflanzen einige Meter in die Höhe und werden zum Ernten Stück für Stück heruntergelassen, „denn sie reifen von unten nach oben“, sagt Hafner.

Kürzlich erregte ein Artikel Hafners Aufmerksamkeit. Jedes dritte Kilogramm Tomaten in Österreich stammt aus China, hieß es. Diese Meldung sorgte nicht gerade für ein Hochgefühl. „Es wirft halt ein schlechtes Licht auf uns.“ Vor allem handelt es sich um verarbeitete Produkte wie Ketchup und Tomatenmark. Würden Hafner und seine Kärntner Kollegen Ähnliches produzieren, würden sich die Preise in den Supermarktregalen vervielfachen. „Da kann man natürlich nicht mithalten. Ich experimentiere immer wieder mit eigenem Ketchup oder Ähnlichem, aber ich kann davon auch keine Massen produzieren.“ Trotzdem würden die Spezialitäten gut ankommen.

Das tun auch die verschiedenen Tomatensorten, die man früher als Privatperson nur während der Öffnungszeiten der Gärtnerei kaufen konnte. Dann kam Hafner auf die Idee der „Tomati to go“. Von Juni bis Ende September gibt es nun in Gradenegg in Moosburg die Tomati-Verkaufshütte, in welcher man die Paradeiser 24 Stunden am Tag in kleinen Schälchen erwerben kann. Zusätzlich gibt es auch regionale Schmankerl: Eier, Speck, Eis, Sonnenblumenöl und vieles mehr.

Tomaten zum Selbstpflücken

Einen 24 Stunden lang geöffneten Selbstbedienungsladen gibt es auch in Feldkirchen. In der Naturgärtnerei Wedenig kann man heimische Paradeiser, aber auch anderes Gemüse - frisch und verarbeitet - den ganzen Tag lang (zumindest im Sommer) erwerben. Wer Tomaten liebt, kommt hier definitiv auf seine Kosten: „Wir haben 2000 Tomatenpflanzen mit 30 bis 40 Sorten, in allen Größen und Farben, ein wortwörtlich bunter Salat“, sagt Simon Wedenig.

Ein besonderes Highlight der Gärtnerei: Wie im Erdbeerland kann man hierherkommen und die regionalen Bio-Tomaten selbst pflücken. „Man bringt einen Korb mit oder bekommt von uns ein Sackerl und klaubt sich quer durch die Pflanzen. Man kann mischen, was man möchte, es gibt einen einheitlichen Kilopreis. Das kommt sehr gut an“, freut sich der Chef des (Gewächs-)Hauses. Neben den Paradeisern gibt es in der Gärtnerei noch Gemüsepflanzen zum Einsetzen, frisches und eingekochtes Gemüse sowie natürlich Blumen und andere Pflanzen.

Paradeiser im Kistl

Wer das Gemüse lieber zu sich kommen lassen möchte, findet hierfür ebenfalls Möglichkeiten in Kärnten, wie etwa das „Gemüsekisterl“ des Gemüsehofs Kunz im Gailtal. „Wir liefern zwischen Kötschach-Mauthen und Arnoldstein. Weiter leider nicht, weil wir nur ein Familienbetrieb sind.“ Einmal wöchentlich oder alle 14 Tage liefert die Familie Kunz ihr Gemüse als gemischte „Kisterl“ aus. Aktuell finden sich darin Tomaten, aber auch Salate, Brokkoli, Paprika und Melanzani. Immer wieder dürfen sich Kundinnen und Kunden auch über Gemüseraritäten, Kräuter und essbare Blüten freuen – eben alles, was gerade erntereif ist.

Frische Paradeiser gibts auch im Gemüsekistl des Gailtaler Hofs Kunz
Frische Paradeiser gibts auch im Gemüsekistl des Gailtaler Hofs Kunz © Privat

Weitere Gemüsekisten, die vor die Tür geliefert werden, bekommt man etwa auch von der „Kärntner Gemüsekiste“, von „Kärnten taufrisch“ oder vom „Bioboten Kärnten“.