Ein sommerliches Idyll zieht in den Sommermonaten und an den Wochenende in Resiutta Sommerfrischler an. Viele von ihnen sind Camper, die in der Nähe des Flussdeltas am Resia, der dort in die Fella mündet, Naherholung suchen. Die Luft zwischen den Bergen ist kühler als in der Ebene. Man hört das Wasser des Flusses rauschen, der nur wenige hundert Meter abseits der Hauptstraße des Ortes liegt, den Ausflügler zumeist von den Lokalen kennen, die sich entlang der Hauptstraße reihen.
Povici heißt die Fraktion von Resiutta. Die Einfamilienhäuser haben einen guten Blick auf den Fluss, wo sich Urlauber beim „Povici Beach“ treffen. Es handelt sich um Friauler aus der näheren Umgebung, Italiener von weiter her, aber auch Nummerntafeln aus Slowenien und Österreich sieht man bei den parkenden Fahrzeugen. Ein Straßenschild grüßt alle mit einem „Mandi“, dem friulanischen „Servus“.
„Nein zum Parkplatz“
Seit ein paar Tagen können die Besucher auch noch einen anderen Schriftzug lesen. Der ist nicht so freundlich und spricht die Parkenden direkt an. „Nein zum Parkplatz!!! Schützen wir die Wiesen von Povici“ hat ein Hausbewohner auf einem weißen Leintuch mit blutroter Farbe in Großbuchstaben geschrieben, hinter die Botschaft noch ein Herz gemalt und das Ensemble an die Hausmauer gehängt, sodass man alles schon von Weitem sieht. Das Plakat sorgte für mediales Aufsehen in der Region und eine heftige Diskussion im Ort.
Die Anrainer ärgern sich darüber, dass so viele Autos und Camper kommen, dass sie sich auf die Wiese vor dem Flussbett und vor dem Haus mit der Aufschrift stellen. Während der Hitzetage soll es zu chaotischen Zuständen gekommen sein. Es fehle unter anderem an sanitären Einrichtungen. „Hinterlass es sauber“, hat irgendjemand mit Steinen in den trockenen Teil vom Flussbett gelegt, um zum Nachdenken anzuregen.
In Resiutta sind die Gässchen bis auf die Hauptverkehrsadern eben eng. Entlang der Straße zu parken ist nur eingeschränkt für kleine Fahrzeuge möglich. Gegenverkehr sollte da gerade keiner kommen. Die Gemeinde möchte aber nicht auf die Einnahmen aus dem Tourismus verzichten. Deshalb soll die Wiese, die heuer nach dem Besuch der Camper und dem Regen etwas mitgenommen aussieht, wie ein kürzlich durchgeführter Lokalaugenschein zeigte, im kommenden Jahr zubetoniert sein und mit Infrastruktur für Camper ausgestattet. Das dafür nötige Geld habe die Gemeinde angeblich bereits aus Fördermitteln lukriert. „Für einen Monat mit höherem Verkehrsaufkommen unsere schöne Wiese zuzubetonieren erscheint mir übertrieben“, machte eine Anrainerin ihrem Ärger auf sozialen Kanälen Luft.