„I tua wohl“ ist eines der bekanntesten Kärntnerlieder und gehört zum Repertoire vieler heimischer Chöre. Es stammt aus der Feder von Ottilie Freiin von Herbert, war das erste in Moll verfasste Kärntnerlied, und es war das Vermächtnis der 1847 verstorbenen Adeligen.

Marina Colda als Ottilie von Herbert und Michael Hasslacher als Bauernbursche Franz
Marina Colda als Ottilie von Herbert und Michael Hasslacher als Bauernbursche Franz © Privat

Das Leben Ottilie von Herberts und ihre unerfüllte Liebe zum Bauernburschen Franz steht im Mittelpunkt des Musicals „Seerosenfieber“, nach dem Text von Hans Müller und der Melodie von Hans Stampfer. „Der Inhalt ist typisch für ein Kärntnerlied: In einem Augenblick himmelhochjauchzend, im anderen zu Tode betrübt“, sagt Stampfer. Faszinierend am Stoff sei, dass er auf einer wahren Begebenheit beruhe. Die junge, aus der reichen Unternehmerfamilie Herbert (Herbertgarten in Klagenfurt) stammende Baroness und ihre Liebe zu dem aus einfachen Verhältnissen kommenden Bauernburschen. „Romeo und Julia auf Kärntnerisch“, sagt Stampfer.

Diese Liebe hatte, aufgrund der Standesunterschiede, keine Zukunft: Am 26. September 1847 fuhr Ottilie von Herbert in der Nacht allein im Ruderboot auf den Wörthersee. Die 22-Jährige kehrte nicht zurück, ihr Leichnam wurde nie gefunden. Dafür fand man auf ihrem Klavier ihre letzte Komposition – „I tua wohl“.

Seine Uraufführung hatte das Musical 2003 im Burghof in Klagenfurt, im Jahr darauf wurde es auf der Wörtherseebühne gespielt. Es folgten Aufführungen inner- und außerhalb Kärntens. Diesen Donnerstag gastiert die Truppe um Marina Colda (Ottilie von Herbert) und Michael Hasslacher (Roggenbauer Franz) in Mittersill in Salzburg, ehe es am Sonntag auf die Burg Glanegg geht. Wer da dabei sein will, muss sich beeilen. Ein Großteil der 300 Karten ist schon weg.