Der Kärntner Landtag hat sich bereits mehrfach für die Umsetzung einer eigenen Güterverkehrstrasse in der Wörtherseeregion ausgesprochen. Zahlreiche Bürgerinitiativen plädieren ebenfalls dafür. In den Planungen des Verkehrsministeriums findet das Großprojekt allerdings keine Beachtung. Der Kärntner SPÖ-Klubobmann Philip Kucher forderte in der letzten Sitzung des Nationalrates mittels Entschließungsantrags einen parteiübergreifenden Schulterschluss für die Trasse. Um zu verhindern, dass das Interesse Kärntens im Nationalratswahlkampf zum Inhalt des Parteistreits wird, wie es heißt. „Dadurch könnte verhindert werden, dass rund 200.000 Menschen sowie Tourismus und Gastronomie unter dem zunehmenden Güterverkehrslärm leiden. Auch der Personenverkehr ließe sich so entsprechend verbessern. Es wäre eine Win-win-Situation für alle möglich – würde sich Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne, Anm.) nicht querstellen“, sagt Kucher.

Gabriel Obernosterer (ÖVP) kritisiert den Antrag der SPÖ bei seiner Rede im Nationalrat scharf: „Anträge kommen jetzt, fünf Minuten vor Ende der Periode, von der Opposition, wurscht, was es kostet.“ Laut Obernosterer wurde die Umsetzung von der Kärntner Landesregierung einstimmig beschlossen, doch bis heute fehlen Stellungnahmen von Gemeinde- und Städtebund. Alle unter dem Vorsitz von SPÖ-Politikern: „Und nun verkünden Sie Herr Kucher, Sie werden die Trasse retten!?“

Koralmbahn

Ebenfalls Einigkeit besteht im Kärntner Landtag über die Notwendigkeit eines Halts der Koralmbahn am Bahnhof Kühnsdorf. Auch hier fordert die SPÖ auf Bundesebene eine Umsetzung. „Man muss die Region anschließen und nicht ausschließen“, sagt Kucher und fordert von Gewessler: „Hören Sie der Bevölkerung zu, reden Sie mit den Bürgermeistern!“ Die Politik müsse sich an Taten messen lassen: „Fünf Jahre wurde es verschlafen, finden wir eine Lösung, einen gemeinsamen Schulterschluss für Völkermarkt, für Klagenfurt, Villach und den Zentralraum Kärnten.“ Richtung Obernosterer richtet Kucher aus, dass er sich so viel Energie wie in seiner Rede für Kärnten wünschen würde: „Doch sobald er über die Pack gefahren ist, hat er die Interessen der Kärntner vergessen“..

Die Abstimmung erfolgte gegen 21.10 Uhr und fand, wie erwartet, keine Mehrheit.