Geschmückt mit Tannenreisig und kleinen Fähnchen und einem „100 Jahre“-Schriftzug, fuhr die alte Lokomotive im Mai des Jahres 1964 im Bahnhof Föderlach ein. „Es war ein Ereignis für die ganze Familie; für den ganzen Ort“, sagt Irene Kulnik. Ihr Vater, selbst Eisenbahner, war ebenso dort, Irene Kulnik war als eineinhalb-jähriges Kind dabei. Die Kärntnerin folgte dem Fotoaufruf anlässlich des 120-Jahr-Jubiläums der Zeitung und übermittelte dieses geschichtsträchtige Ereignis. Der Zug befand sich damals auf einer Jubiläumsfahrt und machte einen Zwischenstopp, wie Kulnik der Kleinen Zeitung schrieb.
Es war 1863, als in Kärnten die Eisenbahn Fahrt aufnahm. Mit einer Seitenlinie erfolgte der Anschluss an die Südbahn. Führte in jenem Jahr die Verbindung von Marburg bis nach Klagenfurt, so konnte man ein Jahr später mit der Bahn nach Villach fahren.
Erlebnis für die Kinder
An Bord des Jubiläumszuges hatten sich auch „Prominenz aus Politik und hochrangige Eisenbahner befunden“, wie Irene Kulnik sagt. Dass die alte Dampflok im örtlichen Bahnhof Halt gemacht hat, hatte vor allem die Kinder gefreut. Diese stiegen in den Zug ein.
„Der Bau der Bahn war eine Errungenschaft“, sagt Irene Kulnik. Als die Menschen noch auf dem Feld arbeiteten, waren Züge auch eine Art Zeitmesser. „Früher waren ja noch nicht so viele Züge unterwegs. Kam ein Zug, wusste man wie spät es war“, sagt die Kärntnerin.