Um nach einer langen schweren Zeit - nach der Corona-Pandemie hat die Unwetterkatastrophe 2022 das Gegendtal erschüttert - etwas zu machen, um die Gemeinschaft im Ort zu fördern, wurde im Vorjahr das „Theater im Mittelpunkt“ in Arriach gegründet. Nicht nur die tolle Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren und Helfern erwies sich als voller Erfolg. „Wir waren an allen drei Tagen restlos ausverkauft“, freut sich Obmann Markus Johann Brandstätter. Dass man heuer eine Neuauflage plant, lag also auf der Hand. Nach Monaten der Vorbereitung und des Probens ist es so weit: Ab 5. Juli zeigen die Schauspieler an vier Abenden in der Holzarena Arriach eine ungewöhnliche Version von „Romeo und Julia“.

Worüber sich die Theatergruppe besonders freut ist, dass seit dem Vorjahr niemand abgesprungen ist. „Alle sind wieder dabei und es sind sogar ein paar dazugekommen“, sagt Brandstätter. Während man im Vorjahr mit der Komödie „Die unglaubliche Tragödie von Richard III.“ in der Version von Michael Niavarani ein actionreiches Stück auf die Bühne brachte, dreht sich heuer alles um die Wirren der Liebe. „Wir haben uns wieder für ein Niavarani-Stück entschieden“, sagt Brandstätter, der gemeinsam mit Robert Smolej auch Regie führt. Humorvoll geht es in der Version des Shakespeare-Klassiker „Romeo und Julia“ ebenfalls zu. Immerhin wird nach dem Motto „Und wenn sie nicht gestorben wären“ das mittlerweile um 30 Jahre gealterte Paar gezeigt, wie es zwischen Affären, familiärem und beruflichem Stress, Eifersucht sowie alten und neuen Liebschaften den Alltag meistert.

Bühne und Kostüme

Die Bühne wurde dafür wieder von Tischlern des Ortes um- und teilweise neu gebaut. Auch die insgesamt 21 Kostüme wurden wieder von Elisabeth Monsberger selbst hergestellt: „Jeder Darsteller bekam auch eigene Schuhe.“ Für die Proben stand den Schauspielern ein Raum im örtlichen Gasthaus zur Verfügung, ehe man auf der anfangs noch durch Planen vor Regen geschützten Bühne proben konnte. Und dass wirklich der ganze Ort mit Begeisterung dabei ist, zeigt die Altersspanne der Gruppe: Die älteste Schauspielerin wird heuer 80 und Emma half als jüngstes Team-Mitglied mit ihren fast vier Jahren schon beim Bühnenbemalen mit.

Damit die Holzarena an den Abenden der Aufführungen in romantischem Licht erstrahlt, wurden Herzen in 100 Blechdosen gestanzt, die dann im Kerzenschein erstrahlen. Das Publikum soll außerdem durch einen Rosenbogen in die Holzarena eintreten. „Und für die Besucher wird es eine kleine Überraschung geben“, erklärt Brandstätter, der damit nicht nur den Ausgang des Stückes meint, der vorher nicht verraten wird. Aber auch, wenn es in dieser „Romeo und Julia“-Version nicht immer ganz so romantisch zugeht, ist dem Ensemble eines wichtig: „Am Ende soll doch die Botschaft bleiben, dass es sich lohnt, sich für die Liebe zu entscheiden.“