Es ist der sechste Bericht seiner Art. Auf Basis einer umfassenden Fakten- und Datensammlung liefere der „Bericht über die Lage der slowenischen Volksgruppe in Kärnten 2023“ ein vielschichtiges Bild: In Hinblick auf das Befinden des slowenisch sprechenden Teils der Bevölkerung sowie auf das Zusammenleben beider Volksgruppen in Kärnten. Volksgruppenreferent Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) wird in der Regierungssitzung am Montag den aktuellen Bericht präsentieren. Die Landesverfassung sieht die jährliche Erstellung des Berichtes vor.

„2023 haben wir in Kärnten wieder viele Maßnahmen insbesondere zur Verwendung des Slowenischen als Amts- und Bildungssprache gesetzt“, so Kaiser in einer Aussendung am Samstag. Slowenischsprachige Formulare des Amtes der Kärntner Landesregierung wurden etwa auch auf Gemeinden ausgeweitet. Ebenso sei die Verwendung slowenischer Sonderzeichen in den Registern überprüft worden. „Ein wichtiges und sichtbares Zeichen ist auch die neue Servicestelle für Angehörige der slowenischen Volksgruppe in der Landwirtschaftskammer Kärnten. Sie wurde mit Unterstützung des Volksgruppenbüros des Landes eingerichtet“, erklärt der Landeshauptmann.

Steigerung der Sprachqualität

In puncto Bildung wurde gemeinsam mit Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) die Einrichtung einer Arbeitsgruppe zur durchgängigen Sprachbildung von der Kinderbetreuung bis zur Matura bestehend aus Bund und Ländern beschlossen. „Diese zielt vor allem auf die Aus- und Weiterbildung im Bereich der Elementarpädagogik. Es geht uns um die Steigerung der Sprachqualität im Schulbereich und um die Angebotserweiterungen an den Übergängen von Vor-, Volks- und Mittelschule“, erklärt Kaiser.

Das Projekt „Kein Kind zurücklassen – Aufbau kommunaler Präventionsketten“ finde im unmittelbaren Lebensumfeld der Kinder, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und deren Familien statt. Die Modellregion zur Projektumsetzung sind – in einer ersten Projektphase – die Gemeinden Ferlach, St. Margareten im Rosental und Zell/Sele. KindergartenpädagogInnen, LehrerInnen, ÄrztInnen, VereinsfunktionärInnen, SozialarbeiterInnen und andere würden dabei vernetzt zusammenwirken.

Belastungssituationen erkennen

Das Ziel sei, für Kinder und deren Eltern präventiv Unterstützung und Hilfe anzubieten, damit es gar nicht erst zu großen Problemen kommt. Belastungssituationen sollen frühzeitig erkannt und eine schnelle Hilfe für Familien bereitgestellt werden. Kindern und Jugendlichen in Kärnten soll ein gesundes, sozial sicheres Aufwachsen ermöglicht werden und es soll alles dazu beigetragen werden, um Chancengerechtigkeit herzustellen.

Mit der Eröffnung des kärnten.museum im November 2022 sei das Ziel des Miteinanders der Volksgruppen in Kärnten auch auf Ebene des Landesmuseums sichtbar geworden. Die zweisprachige Information und Kommunikation im Bereich der Dauerausstellungen in Form von Bereichstexten, Audio-Guides, einer App und dergleichen wurden durchgehend umgesetzt, an einer mehrsprachigen Homepage - deutsch, slowenisch, englisch - werde gearbeitet.