Mit der Diagnose Krebs musste Sr. Silke Mallmann vom Orden der Missionsschwestern vom Kostbaren Blut in Wernberg seit Jahren leben. „Man lebt intensiver mit einem Ablaufdatum“, sagte sie immer wieder, erzählte von ihren Emotionen, dem stärkenden Glauben und den „Goldfäden zwischen Himmel und Erde“, wie sie besondere Begegnungen (auch in ihrem gleichnamigen Buch) bezeichnete. Am Dienstag ist die gebürtige Rheinländerin im Alter von 55 Jahren verstorben.

Auszeichnung für Arbeit

Tiefe Betroffenheit gibt es nicht nur im Orden, wo Sr. Silke zu den jüngsten Ordensschwestern zählte, sondern auch in der Caritas Kärnten. Direktor Ernst Sandriesser würdigte die „Kämpferin für soziale Gerechtigkeit“, die 2013 mit dem Menschenrechtspreis des Landes ausgezeichnet wurde. Die studierte Pädagogin und Psychologin leitete eine Caritas-Betreuungsstelle für Sexarbeiterinnen und Opfer von Menschenhandel in Kärnten, baute das erste Lerncafe in Wolfsberg auf und unterrichtete an der HLW der Caritas, wo ihre Schülerinnen und Schüler sie liebten - und jetzt mit vielen anderen um eine beeindruckende, lebensbejahende und humorvolle Frau mit vielen Talenten und großer Schaffenskraft trauern.

Einst auf die Auferstehung angesprochen, meinte sie: „Sie ist für mich die Wirklichkeit, die auf mich wartet, wenn ich das jetzige Leben beendet habe und das Durchscheinen der Gegenwart Gottes im Alltag.“