Es war der Kärntner Herzog Heinrich III. von Eppenstein, der Burg Dürnstein Ende des 11. Jahrhunderts erbauen ließ. Die Anlage thront auf einem Felsvorsprung im steirisch-kärntnerischen Grenzgebiet und fällt ins Auge, wenn man dort unterwegs ist. Die Burg, die nie eingenommen worden war, wurde um 1700 aufgegeben. Es folgten Plünderungen, der Verfall setzte ein.

Mit der Gründung des Burgvereins Dürnstein im Jahr 1973 wurde der weitere Verfall gestoppt, und mehr noch: Eine Gruppe hatte es sich zum Ziel gesetzt, die Überreste zu erhalten und zu revitalisieren. Dem alten Gemäuer wurde im Laufe der Jahre mit viel Herzblut neues Leben eingehaucht. Die Burg mauserte sich zum Veranstaltungsort.

Doch heute plagen den Verein andere Sorgen: Viele Ehrenamtliche sind bereits verstorben, und es finden sich kaum Menschen, die sich im Verein engagieren möchten. Von den derzeit weniger als 100 Mitgliedern seien aktuell rund zehn aktiv. Wenn sich keine weiteren helfenden Hände finden, sei der Fortbestand des Vereins und damit der Betrieb und die Erhaltung der Burg gefährdet, heißt es in einem Aufruf in Sozialen Medien.

Hinzu kommt, dass ein neuer Obmann, eine neue Obfrau bzw. neue Vorstandsmitglieder gefunden werden müssen. „Für mich ist die Tätigkeit mit sehr viel Arbeit verbunden. Die Veranstaltungen etwa regle ich alle alleine“, sagt Niko Virgolini, der aus beruflichen Gründen - er ist Unternehmer - kürzertreten möchte. Der Tiroler, der zum Teil in Althofen lebt, folgte vor drei Jahren auf Obfrau Christine Kneisl nach. Sie ist kürzlich verstorben.

Von den Veranstaltungen her sei man gut gebucht. Heuer werden etwa neben Hochzeits- und Geburstagsfeiern auch ein philosophisches Treffen und andere Events auf der Burg stattfinden. Das Geld, das durch die Vermietung eingenommen wird, fließt in die Sanierung der Burg. Finanziell unterstützt wird der Verein zudem auch von der Stadtgemeinde Neumarkt, die die Eigentümerin der Anlage ist.

„Wir sind für jede Hilfe dankbar. Etwa für Reinigungsarbeiten, allgemeine Arbeiten und Mithilfe bei den Veranstaltungen“, sagt der 32-Jährige, dem der Erhalt der Burg ein großes Anliegen ist. Nach einem Beitrag in der Gemeindezeitung von Neumarkt haben sich, so Virgolini, kürzlich zehn neue Mitglieder gefunden. Kürzlich wurden zum Beispiel Schweißarbeiten durchgeführt. „Ich bin jetzt motivierter“, sagt der Obmann, der hofft, dass sich weitere Ehrenamtliche finden. Interessierte melden sich unter der E-Mail-Adresse niko_virgolini@gmx.at.