Sternschnuppenjäger haben seit Mitte April wieder die Chance, verglühende Kometentrümmer am Nachthimmel zu sehen. Der Meteoritenschwarm der Lyriden zeigt sich noch bis Ende des Monats. Der Höhepunkt wird für den 22. April morgens erwartet, so der Vorsitzende der Vereinigung der Sternfreunde mit Sitz im südhessischen Bensheim, Uwe Pilz: „Leider stört in diesem Jahr der fast volle Mond.“ Eine Chance auf Sternschnuppen gibt es den Sternfreunden zufolge aber dennoch. Morgens zwischen 3 und 4 Uhr steht die Sonne noch weit unter dem Horizont und der Mond so tief, dass das Licht weniger stört. Wer die verglühenden Himmelskörper sehen will, muss hoch in den Südhimmel schauen.

Die Lyriden wurden nach dem Sternbild der Leier (lateinisch Lyra) benannt. Entdeckt wurden diese erstmals im 7. Jahrhundert v. Chr. von einem chinesischen Beobachter, der glaubte, die Sterne fielen vom Himmel. Sie sind schnelle Objekte mit Geschwindigkeiten um 50 Kilometer pro Sekunde. Bis zu zwanzig Sternschnuppen, darunter auch helle Exemplare, leuchten pro Stunde auf. Die Lyriden sind abgesplitterte Bruchstücke des Kometen Thatcher (C/1861G), durch die die Erde auf ihrer Umlaufbahn im April zieht.

Klare Nächte?

Hat man an diesem Wochenende von Kärnten und Osttirol aus freie Sicht auf das Himmelsspektakel? Durchaus, meint Ubimet-Meteorologe Michele Salmi: „Die besten Bedingungen gibt es in der Nacht von Samstag auf Sonntag.“ Es bleibt verbreitet klar. Auch von Sonntag auf Montag stehen die Chancen nicht schlecht. Speziell in Unterkärnten dürfte die Nacht wolkenfrei verlaufen. Bewölkter ist es hingegen in Richtung Oberkärnten und Osttirol.