In Kärnten ist der Lehrermangel aktuell noch weniger zu spüren, als in anderen Bundesländern. Das soll auch so bleiben. Über die Initiative „Klasse Job“ wurden bisher 293 Quereinsteiger zertifiziert. 50 wurden in einem ersten Schritt mit einem Regelvertrag ausgestattet. Nicht alle Neu-Lehrer würden sofort mit dem Unterrichten beginnen wollen, für viele diene die Zertifizierung als Absicherung bzw. zweites berufliches Standbein. „Es gibt durchwegs positive Resonanzen. Egal ob aus den Schulen, von Schülerinnen und Schülern und von den Quereinsteigern selbst“, sagt Bildungsreferent Daniel Fellner (SPÖ). Bisher sei nur einer der Lehrer aus seinem neuen Beruf wieder ausgestiegen. Alle anderen unterrichten nach wie vor.

Bundesweit unterrichten derzeit 700 Quereinsteiger. 2300 wurden zertifiziert, 4800 haben sich beworben bzw. angemeldet. Bei seinem Kärnten-Besuch am Freitag präsentierte Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) Neuerungen bei der Ausbildung von Pädagoginnen und Pädagogen. Im Vorjahr konnte man 17 Prozent mehr Studienanfänger verzeichnen. „Wir haben uns entschieden, eines der weltweit längsten Lehramtsstudien zu verkürzen, ohne dass sich dabei die Qualität verschlechtert“, sagt Polaschek. Die Mindeststudiendauer wird auf sechs Semester reduziert. Masterstudiengänge sollen berufsbegleitend angeboten werden. „Der Weg vom Hörsaal ins Klassenzimmer wird für die kommenden Generationen kürzer sein“, kündigt Polaschek an.