Freitag: Weltrekord! Nach 111,2 Metern tauche ich aus der Dunkelheit und Kälte des Weißensees auf. Da fällt alles ab, jede Schale der Stärke zerbricht, das Ego wird weggefressen. Wie gut es sich anfühlt, wie ein kleiner Bub umarmt zu werden. Nach 60 Metern unter Wasser hatte ich zu kämpfen gehabt, die letzten fünf Meter nicht mehr gewusst, wer ich bin. Der Körper fährt in dieser Ausnahmesituation unterm Eis nach und nach seine Systeme runter. Die Muskeln ziehen sich zusammen, Finger werden taub. Die größte Gefahr ist, dass man bewusstlos wird, dann ertrinkt und erfriert man gleichzeitig. Der erste Atemzug nach dem Auftauchen ist dafür ein wunderschöner Moment.