Mit plus 3,5 Grad gab es in Mallnitz heuer die höchste Abweichung nach oben, doch auch an allen anderen Messstellen war es diesen Februar viel zu warm. Die geringste Abweichung gab es in Feistritz ob Bleiburg, „aber selbst da waren es noch 1,6 Grad darüber“, sagt Alexander Hedenig von GeoSphere Austria (ehemals ZAMG). Ob es denn nicht nur der wärmste Februar der Aufzeichnungsgeschichte war, sondern auch der wärmste Winter, müsse man sich erst anschauen, für die Landeshauptstadt Klagenfurt war es jedenfalls der viertwärmste Winter.

Die globale Erwärmung sei auch bei uns deutlich spürbar. Dies hat weitreichende Folgen für Mensch, Tier und Natur, zum Teil können diese auch sehr gefährlich werden. „Dieser eine warme Monat ist zwar nicht ausschlaggebend. Aber wenn der Winter vor allem in der Höhe dauerhaft sehr warm ist, kann sich Permafrost nicht mehr so gut ausbilden. Dadurch kann es im Sommer vermehrt zu Felsstürzen kommen“, warnt der Meteorologe.

Wetterextreme nicht auszuschließen

Auch der meteorologische Frühling startet in Kärnten und Osttirol eher warm. „Extreme bis zu 20 Grad, wie es sie im Februar gegeben hat, sind in nächster Zeit nicht zu sehen, aber auch nicht auszuschließen“, sagt Hedenig, der eher Tagestemperaturen „um die zehn Grad und knapp darüber“ erwartet.

Da immer wieder Tiefdruckgebiete über Europa ziehen, bleibt das Wetter unbeständig, große Niederschlagsmengen seien allerdings nicht zu erwarten. „Schnee bis in die tiefen Lagen ist auch eher unwahrscheinlich, aber auf den Bergen wird es hoffentlich kalt genug sein. Dann könnten die Skigebiete über 1500 Metern noch etwas Neuschnee dazubekommen“, so der Experte. „Das wäre natürlich von Vorteil für die Osterferien, die heuer ja sehr früh sind.“

Obstbäume in Gefahr

Gefährlich können die warmen Temperaturen auch für Obstbäume werden, denen geht es aktuell leider nicht so gut, wie Siegfried Quendler, Leiter des Obst- und Weinbauzentrums der Kärntner Landwirtschaftskammer, bestätigt. „Für Anfang März sind die Pflanzen schon sehr weit in der Entwicklung, zu weit für die Jahreszeit.“ Noch schlimmer habe es allerdings die Steiermark getroffen. „Dort haben Marillen, die immer als Erstes herauskommen, zum Teil schon zu blühen begonnen und sind leider auch wieder abgefroren“, bedauert Quendler.

Nach der Marille folgen Pfirsich, Birne und Apfel. In Kärnten haben die Obstbäume – noch – einen Vorteil: „Bei uns kühlt es in der Nacht noch gut runter auf bis zu null Grad. Auch der Boden ist bei uns noch kälter.“ Die nächsten zwei Wochen seien aber entscheidend. „Jeder Tag, der zu warm ist, treibt die Entwicklung voran und die kann man nicht stoppen“, sagt Quendler, der daher auf kalte Nächte hofft.