Ein ehemaliger Kärntner Funktionär des BZÖ musste sich am Donnerstag am Landesgericht Klagenfurt wegen gewerbsmäßig schweren Betrugs verantworten. Dem Mann wurde vorgeworfen, zumindest 24 Privatflüge ohne Bezahlung durchgeführt zu haben. Der Mann, offenbar inspiriert durch die Netflix-Serie „Inventing Anna“, flog mehrmals mit Privatjets – meist mit Frau und Tochter. Ein Flug soll rund 15.000 Euro gekostet haben.

Seine Masche laut Staatsanwaltschaft: Er buchte die Privatflüge bei unterschiedlichen Flugunternehmen. Sobald er die schriftliche Bestätigung erhalten habe, habe er von seinem Konto, mit dem Wissen, dass eine entsprechende Kontodeckung nicht vorhanden gewesen sei, die Überweisung des Preises für den Flug vorgenommen und den jeweiligen Unternehmen einen entsprechenden Screenshot übermittelt. In mehreren Fällen sei diese Vorgangsweise erfolgreich gewesen, dass es letztlich auch Zurverfügungstellung des entsprechenden Fluges gekommen sei. In vielen anderen Fällen blieb es laut Anklage beim Versuch, demgemäß laut Staatsanwaltschaft ein Schaden von über 400.000 Euro verhindert worden sein soll.

Teure Hotels

Der Kärntner ist laut Anklage nicht nur gerne gut geflogen, er hat auch entsprechend gewohnt: In teuren Hotels soll er ebenfalls nicht bezahlt haben. Er soll über seine nicht mehr existente Werbeagentur abgerechnet haben. Laut Anklage hat der Kärntner 28 Hotelübernachtungen ohne entsprechende Bezahlung durchgeführt.

Am Donnerstag wurde der 25-jährige Kärntner wegen gewerbsmäßig schweren Betruges schuldig gesprochen. Er wurde zu 40 Monaten unbedingter Haft verurteilt. Hinzu kommen sieben Monate, die ihm bei einer vorherigen Verurteilung bedingt nachgesehen wurde. Ebenso muss er den tatsächlich verursachten Schaden in Höhe von rund 90.000 Euro bezahlen. Der Mann war umfassend geständig, was als mildernd gewertet wurde. Er nahm das Urteil an, die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab. Damit ist das Urteil nicht rechtskräftig.