Mit einer Kranzniederlegungen am Friedhof Annabichl in Klagenfurt, am Mahnmal der Opfer für ein freies Österreich und am Grab des Freiheitskämpfers und späteren Kärntner Landtagspräsidenten Hans Pawlik gedachte die SPÖ Kärnten am Sonntag den Ereignissen vom 12. Februar 1934. Damals ging das Dollfuß-Regime mit Waffengewalt gegen den Republikanischen Schutzbund und die Sozialdemokratie vor. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) erinnerte in seiner Rede an die Hunderten Tote und zahlreichen Verletzten sowie an die neun Sozialdemokraten, die hingerichtet und an die mehr als 1.200 Menschen, die eingekerkert wurden. 

„Aus der Geschichte zu lernen bedeutet Fehler so gut es geht nicht zu wiederholen. Es ist daher wichtig, auch im Sinne unseres gemeinsamen Freundes Oskar Negt, der leider vor kurzem verstorben ist, immer wieder daran zu erinnern“, sagte Kaiser. Der Landeshauptmann betonte, dass die Demokratie jeden Tag verteidigt und aufs Neue errungen werden müsse, dies sei das Vermächtnis derer, die im Kampf dafür ihr Leben ließen: „Freiheit, Demokratie und die Arbeit im solidarischen Miteinander an einer gemeinsamen Zukunft. In diesem Sinne gedenken wir ihrer 90 Jahre später“, sagte Kaiser.

Kärnten blieb verschont

„Der 12. Februar 1934 ist in Österreich ein besonders tragischer Gedenktag, denn hier schossen Österreicher auf Österreicher. Kärnten blieb verschont, doch spätestens seit dem 12. Februar 1934 waren die demokratischen Verhältnisse in der damals jungen Ersten Republik beseitigt: 1934 gingen die Christlich-Sozialen in Österreich daran, den sozialdemokratischen Schutzbund zu entwaffnen. Die Folge: Das austrofaschistische Regime von Dollfuß setzte auf Gewalt. Christlich-Soziale Heimwehren, das Bundesheer und die Polizei schossen auf sozialdemokratische Arbeiterverbände“, erinnerte Heinz Pichler vom Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen Kärnten in seiner Rede.

Neben Landeshauptmann Peter Kaiser, Bundesrätin Claudia Arpa, Nationalratsabgeordneten Philip Kucher, Martin Gressl und Heinz Pichler (Bund der Sozialdemokratischen FreiheitskämpferInnen) nahmen auch der Präsident des Pensionistenverbandes Kärnten, Karl Bodner, Landtagsabgeordneter Andreas Scherwitzl, Stadtrat Franz Petritz, Vertreterinnen der Sozialistische Junge Generation (SJG) sowie weitere Funktionäre und Mitglieder teil.