Mit zwölf Plakaten zum Thema Wolf, zwei lebensgroßen Wolfsfiguren und einem Herdenschutzzaun hat der Verein gegen Tierfabriken (VGT) am Donnerstag auf dem Alten Platz in Klagenfurt einmal mehr seinen Standpunkt in der Wolfsproblematik deutlich gemacht. Die Tierschützer lehnen vehement den Abschuss von Wölfen ab und fordern stattdessen Herdenschutz. Bei der Staatsanwaltschaft Klagenfurt wurde sogar Anzeige wegen des Verdachts des Amtsmissbrauchs in Sachen Wolfsverordnung eingebracht.

„Der Wolf hat eine positive Wirkung auch für den Menschen. Kommt der Wolf, wächst der Wald. Letzteres wurde zum Beispiel von einer Studie über die Wirkung von sechs Wolfsrudeln in Fläming in Sachsen-Anhalt in Deutschland bestätigt“, sagte VGT-Obmann Martin Balluch und unterstreicht damit, dass Herdenschutz funktioniere. Weiters wurde „der Wert von Biodiversität und intakten Ökosystemen“ hervorgehoben.

Kammer spricht von „Märchen“

Klare Worte findet der Kärntner Landwirtschaftskammer-Präsident Siegfried Huber: Dass Herdenschutzmaßnahmen auf Almen funktionieren, ist ein Märchen. Die Bejagung von Wölfen ist der beste Schutz für unsere Tiere.“ Huber verweist auf die Schweiz. Dort habe die unkontrollierte Ausbreitung der Wölfe dazu geführt, dass mit Anfang Dezember die Regierung präventive Abschüsse ermöglicht. Vorgesehen sei weiters die Entnahme ganzer Rudel. Derzeit würden im Nachbarland rund 300 Tiere in 32 Rudeln leben, vor vier Jahren waren es noch elf Rudel und rund 100 Tiere. In Kärnten hätten die Entnahmen Wirkung gezeigt: „Die Risszahlen sind heuer deutlich gesunken“, so Huber.

„Biodiversität geht verloren“

Auch der Kärntner Almwirtschaftsverein meldete sich zu Wort. In einer Aussendung wird unter anderem festgehalten, dass sich in den ostfranzösischen Alpen der Schafbestand seit dem ersten Auftreten von Wölfen von 800.000 auf rund. 400.000 Stück halbiert hat - trotz großem Aufwand für Herdenschutz. 95 Prozent der Übergriffe von Wölfen auf Nutztierherden würden dort mittlerweile auf geschützte Herden stattfinden. „In Österreich gibt es derzeit noch eine flächendeckende Bewirtschaftung der Almen, ohne Regulierungsmaßnahmen bei Wölfen wird dies zukünftig nicht mehr möglich sein“, heben Obmann Josef Obweger und Geschäftsführer Josef Brunner hervor. Dann würde auch „wertvolle Biodiversität und Artenvielfalt verloren gehen“, heißt es weiter.