Es ist eine der wichtigsten Aufgaben des bislang ausgeklügeltsten NASA-Mars-Rovers, nun gelang es "Perseverance", Gesteinsproben vom Roten Planeten einzusammeln. Der Beweis dafür wurde zunächst indirekt erbracht: Am Vortag eingegangene Daten deuten darauf hin, dass die Gesteinsbohrung auf dem Mars erfolgreich war - nach einem erfolglosen Versuch im August.
"Perseverance", der ja bekanntlich ein eigenes Twitter-Konto hat und dieses eifrig mit Nachrichten versorgt, vermeldete: "Erste Bilder zeigen nach dem Kernbohren eine Probe im Rohr. Aber Fotos, die ich nach einer Armbewegung gemacht habe, sind aufgrund der schlechten Beleuchtung nicht aussagekräftig. Ich mache mehr Bilder bei besserem Licht, um zu bestätigen, dass wir noch einen intakten Kern in der Röhre haben." Diesbezügliche Gewissheit soll es morgen geben.
Am 7. August hatte die NASA noch zerknirscht berichten müssen: "Erste Fotos und Daten zeigen ein erfolgreiches Bohrloch, aber keine Probe im Röhrchen - etwas, was wir bei Tests auf der Erde nie beobachtet haben. Der Mars überrascht uns weiter!" Nun aber gelang der "Volltreffer", den sich die US-Raumfahrtbehörde erhofft hatte.
Erfolgreiche Entnahmen von Gesteinsmaterial sind eine Kernaufgabe von "Perseverance": Ziel ist es, nach Spuren von uraltem mikrobischen Leben zu suchen, das möglicherweise in alten Seeablagerungen auf dem Mars erhalten geblieben ist. Die Forscher erhoffen sich außerdem ein besseres Verständnis der geologischen Verhältnisse auf dem "erdnahen" Planeten.
Der Mars-Rover sollte sich jedenfalls schnell die nötige Übung aneignen: Geplant ist nämlich, dass er über mehrere Jahre insgesamt etwa 30 Proben einsammelt. Der etwa SUV-große "Perseverance" war im Februar im Jezero-Krater unter großem Jubel auf dem Mars gelandet.