In Israel sind nach Angaben der nationalen Altertumsbehörde erstmals seit Jahrzehnten Fragmente einer Schriftrolle mit biblischen Texten entdeckt worden.
Der Fund sei in einer Höhle in der Nähe des Toten Meeres gemacht worden, teilte die Behörde am Dienstag mit. Die dutzenden Fragmente seien auf Griechisch verfasst und stammten aus der Zeit um 130 nach Christus. In ihnen enthalten sind demnach Auszüge aus dem Zwölfprophetenbuch.
Mumifiziertes Skelett eines Kindes
Neben den Schriftstücken wurden demnach auch das 6000 Jahre alte, mumifizierte Skelett eines Kindes, Münzen, Pfeilspitzen, Kleidung, Sandalen, Lauskämme sowie ein großer Korb gefunden. Letzterer sei 10.500 Jahre alt und damit wohl der älteste der Welt.
Den Angaben zufolge stammten die Gegenstände teils aus der Zeit eines Aufstands gegen die Römer. Der jüdische Aufstand unter Rebellenführer Bar Kochba war im Jahre 132 ausgebrochen und rund drei Jahre später niedergeschlagen worden.
Die Höhle, in der die Gegenstände entdeckt wurden, liegt der Behörde zufolge in einer Felswand und kann nur durch Abseilen erreicht werden. "Die Funde sind nicht allein für unser kulturelles Erbe wichtig, sondern auch für die gesamte Welt", sagte der Leiter des Ministeriums für Jerusalem und Kulturerbe, Avi Cohen.
Erinnerung an Qumran-Rollen
Ab Ende der 1940er-Jahre waren in Höhlen am Toten Meer die sogenannten Qumran-Rollen gefunden worden. Die antiken Schriften gehören zu den wichtigsten archäologischen Funden des 20. Jahrhunderts.
Die ersten der rund 2000 Jahre alten Schriftstücke waren von einem Hirten gefunden worden, später wurden weitere Fragmente entdeckt.