Nach einer fünftägigen Pause hat das chinesische Mond-Gefährt "Yutu-2" (Jadehase 2) seinen Betrieb wieder aufgenommen. "Der Mittagsschlaf ist vorbei, aufwachen und bewegen", hieß es am Donnerstag im Auftritt von "Yutu-2" im chinesischen Kurzbotschaftendienst Weibo.
Der Mond-Rover war am Samstag in den Standby-Modus versetzt worden, um ihn vor den hohen Temperaturen von bis zu 200 Grad auf der erdabgewandten Seite des Mondes zu schützen. Nun nimmt das 140 Kilogramm schwere Gefährt seine Aktivitäten wieder auf. Es soll ein Foto von der Vorderseite der chinesischen Mondsonde "Chang'e 4" machen, die am Donnerstag vergangener Woche mit "Yutu-2" auf dem Mond gelandet war. Es war die erste weiche Landung eines Raumgefährts auf der felsigen erdabgewandten Mondseite. Rund zwölf Stunden später war "Yutu-2" bereits auf dem Erdtrabanten herumgefahren.
Schwierige Mission
Technisch ist die Mission der chinesischen Raumfahrtbehörde CNSA nicht einfach - unter anderem, weil zur Rückseite des Mondes keine direkte Funkverbindung aufgebaut werden kann. Die Chinesen hatten deshalb den Satelliten "Queqiao" (Elster-Brücke) im Mond-Orbit stationiert, der Daten und Kommandos zwischen Mondsonde und Erde übermittelt.
Sonde und Rover sollen auf der erdabgewandten Mondseite das unberührte Terrain erforschen und wissenschaftliche Experimente vornehmen. Geplant sind unter anderem Forschungen zu Mineralien und der Anbau von Erdäpfeln und anderen Pflanzen.
Peking pumpt Milliardensummen in sein militärisch organisiertes Raumfahrtprogramm. Bis 2021 will die Volksrepublik eine wiederverwertbare Trägerrakete entwickeln, die mehr Fracht transportieren kann als die NASA und das private Raumfahrtunternehmen SpaceX. Außerdem plant China einen Stützpunkt auf dem Mond, bis 2022 eine bemannte Raumstation sowie ein Mars-Fahrzeug. Noch in diesem Jahr soll eine weitere Sonde, "Chang'e 5", auf dem Mond landen. Sie soll Proben sammeln und zur Erde zurückbringen.