Mehr als eine Million Katholiken sind am Mittwoch in einer der größten religiösen Prozessionen der Welt barfuß durch die philippinische Hauptstadt Manila gezogen. Dabei wird alljährlich am 9. Jänner eine schwarze Jesus-Figur durch die Straßen getragen, der sogenannte Schwarze Nazarener. Viele Gläubige versuchten, die Statue zu berühren oder auch zu küssen.

Magische Kraft

Angeblich hat sie magische Kräfte, die auch bei Krankheiten helfen. Immer wieder gab es "Viva"-Rufe. Entlang der sieben Kilometer langen Strecke waren mehr als 7.000 Polizisten und Soldaten im Einsatz. Nach Angaben des Roten Kreuzes mussten in den ersten Stunden mehr als 450 Leute wegen Schwächeanfällen behandelt werden. Der Verkauf von Alkohol ist verboten.

Die hölzerne Jesus-Figur soll 1606 durch Missionare von Mexiko nach Manila gebracht worden sein. Obwohl das entsprechende Schiff in Flammen aufging, soll die verkohlte Figur den Brand überstanden haben. Danach erhielt sie den Namen Schwarzer Nazarener. Die Prozession erinnert an die Überstellung der Figur zur Kirche in Quiapo im Jahr 1787.

Die Philippinen sind das einzige Land in Südostasien mit einer christlichen Bevölkerungsmehrheit. Mehr als 80 Prozent der etwa 100 Millionen Einwohner bekennen sich zum katholischen Glauben.