Zwei Wochen lang versteckte die global agierende Firma eine Klausel in ihren Geschäftsbedingungen, die es in sich hatte. Inmitten des Paragraphendschungels stand da: „Im Ermessen von ,Purple' kann der Benutzer dazu verpflichtet werden, 1000 Stunden gemeinnützige Arbeit zu leisten. Dies kann folgendes beinhalten: Örtliche Parks von Tierdreck säubern. Streunende Hunde und Katzen umarmen. Verstopfte Abwasserrohre mit der Hand reinigen. Dixi-Klos auf Festivals putzen. Schneckenhäuser bemalen, um das Leben der Tiere fröhlicher zu machen. Kaugummis von den Straßen zu kratzen."

Über 22.000 Menschen, die die von "Purple" betriebenen WLAN-Hotspots (unter anderem im Legoland, in den Lokalen von Kentucky Fried Chicken oder diversen Hotel-Ketten) kostenlos nutzen wollten, stimmten den skurrilen Bedingungen zu.

Die Firma beteuert, die lesefaulen User jetzt allerdings nicht wirklich zum Kloputzen einteilen zu wollen. In einer Mitteilung ist von einem "Witz" die Rede, mit dem man Aufmerksamkeit erregen wolle.

Unternehmenschef Gavin Wheeldon (41) zu bild.de: "Mit diesem Test wollten wir nicht gemein sein oder uns über die User lustig machen. Wir wollten zeigen, wie kritisch es ist, dass die AGB nicht gelesen werden. Womit erklären sich die Nutzer einverstanden? Wie viele ihrer persönlichen Daten legen sie offen? Für gewöhnliche Kunden ist es zu einfach, eine Box anzuklicken und damit unwissentlich ihre Privatsphäre im Austausch für freies WLAN aufzugeben."

Nur eine Person meldete sich für Preis

In den Geschäftsbedingungen war übrigens auch die Möglichkeit versteckt, einen Preis zu gewinnen. Dazu musste man lediglich die ungewöhnliche Passage entdecken und melden. Nur eine einzige Person tat das – wie "Purple" auf BILD-Nachfrage mitteilte. Sie erhält jetzt einen Amazon-Gutschein im Wert von 100 Pfund (114 Euro).