Das Ziel ist klar, doch die Wege auf der drei Meter langen Strecke sind verschlungen: Ein Teilnehmer bricht in Tränen aus, ein anderer verliert die Orientierung und ein dritter legt plötzlich den Rückwärtsgang ein. Umgeben von aufgeregten Eltern, Onkeln, Tanten und Großeltern haben sich 30 Babys am Freitag in New York ein spannendes "Windel-Rennen" (Diaper Derby) auf allen Vieren geliefert.
Minutiös wurden die Mini-Athleten auf den großen Tag vorbereitet: Maya beispielsweise, die neun Monate alte Tochter von Tamara Cacchione, wurde mit Hilfe des Titelsongs von "Rocky" in Kampfstimmung gebracht, ihr ein Monat älterer Konkurrent Hunter nahm dank der viel geliebten Fernbedienung, die ihm seine Mutter vor die Nase hielt, Fahrt auf - und Carson aus dem Bundesstaat Georgia wurde das Siegen bereits in die Wiege gelegt, wie sein Vater Chris Kennel findet.
Am Ende aber war es die elf Monate alte Brooke aus dem texanischen Dallas, die glücklich mit der Siegestrophäe davon krabbelte. Zielstrebig steuerte sie auf das Ziel zu und ließ sich dabei auch von den mit Milchfläschchen herumwedelnden und Schlüsseln klimpernden Erwachsenen nicht aus dem Konzept bringen.
"Sie liebt es einfach herumzukrabbeln", verrät Brookes Mutter Kristy Bender das Trainingsgeheimnis. Der Kommentar der Tochter ist - außer einem lauten Sabbern ins Mikrofon - nicht überliefert.
Seit sieben Jahren wird das große Krabbeln in Windeln vom New York City Thriathlon veranstaltet. In diesem Jahr fand er in demselben Hotel statt, in dem Donald Trump im vergangenen November seinen Wahlsieg als US-Präsident feierte.