Nasenformen gibt es viele, von Breit- und Ballonnasen über Haken- und Stupsnasen bis hin zu Schief-, Sattel-und Höckernasen: Doch die Nasengrundformen entwickelten sich nach jüngsten Forschungserkenntnissen je nach Art der klimatischen Bedingungen. Annahmen zur klimaabhängigen Evolution der Nasenformen bestätigte eine am Donnerstag in der US-Fachzeitschrift "PLOS Genetics" veröffentlichte Studie.

Demnach waren die Riechorgane von den Bewohnern wärmerer und feuchterer Breitengrade bereits in frühen Zeiten eher größer als die von Zeitgenossen in kälteren und trockeneren Regionen.

An die Umwelt angepasst

Arslan Zaidi von der US-Universität in Pennsylvania begründete dies in der Studie damit, dass kalte und trockene Luft den Atmungsorganen nicht gut tut. "Es gibt keine universell bessere Nasenform, die Realität ist, dass unsere Vorfahren an ihre Umwelt angepasst waren", schreibt der Genetiker. Ihre Ergebnisse erzielten die internationalen Forscher, indem sie in einem 3-D-Verfahren die Nasen von 476 Freiwilligen maßen, deren Vorfahren in Süd- und Ostasien, Westafrika und Nordeuropa lebten.

Allerdings sei die Entwicklung der Nasenformen komplex und von zahlreichen weiteren Faktoren bestimmt, darunter vermutlich auch durch kulturelle Besonderheiten bei der Wahl der Sexualpartner, heißt es in der Studie. Für das Verständnis des Ursprungs und Vorkommens bestimmter Krankheiten sei es wichtig, die Geschichte der menschlichen Anpassung an Umweltbedingungen zu erforschen, so könnten vertiefte Erkenntnisse über die Nasenformen und -höhlen etwa Aufschluss über Risiken geben, sich bestimmte Atemwegserkrankungen zuzuziehen, führen die Forscher aus.