In einer weiteren Verschärfung der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus hat Israel allen Ausländern die Einreise verboten. Ausgenommen von der Regelung seien nur Ausländer, die auch die israelische Staatsbürgerschaft besäßen oder ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht in Israel hätten, teilte das israelische Außenministerium am Mittwoch mit. Die Verordnung trete mit "sofortiger" Wirkung in Kraft.

In Israel wurden bisher 433 Infektionsfälle mit dem neuartigen Coronavirus gemeldet. 44 weitere nachgewiesene Fälle gibt es in den Palästinensergebieten. Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat die israelische Regierung drastische Maßnahmen ergriffen. Die Menschen dürfen das Haus nur noch zum Einkaufen von Lebensmitteln oder Medikamenten oder für Arztbesuche verlassen. Auch der Weg zur Arbeit ist noch erlaubt, wenn dort nicht mehr als zehn Menschen anwesend sind. Zehntausende Menschen befinden sich in häuslicher Isolation.

Gemeinsam entschieden

Um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, riegelte Israel am Mittwoch Gebiete unter palästinensischer Kontrolle im besetzten Westjordanland ab. Die Entscheidung sei in Abstimmung mit der palästinensischen Autonomiebehörde getroffen worden, erklärte die israelische Armee.

Etwa 70.000 Palästinenser aus dem von Israel besetzten Westjordanland arbeiten in Israel und pendeln dazu täglich. Nach Angaben der Palästinenserbehörden haben sie nun drei Tage Zeit, um entweder für die kommenden Monate dauerhaft nach Israel zu ziehen oder im Westjordanland zu bleiben. Palästinenser, die in israelischen Siedlungen im Westjordanland arbeiten, dürfen nach israelischen Armeeangaben weiter täglich pendeln.

Die Schließung der Grabeskirche in Jerusalem ist indes laut dem Leiter des Lateinischen Patriarchats in Jerusalem, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, auch angesichts der Corona-Epidemie keine Option. "Die Grabeskirche ist sehr groß, vielleicht können wir zwei oder drei voneinander getrennte Gruppen mit maximal zehn Personen schaffen", sagte der Italiener laut einem Kathpress-Bericht vom Donnerstag.

Ab diesem Donnerstag werden unterdessen alle Zugangsstraßen zur jordanischen Hauptstadt Amman zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie abgeriegelt. Die Maßnahme gelte ab 07.00 Uhr früh für unbestimmte Zeit, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Petra unter Berufung auf das Militär des Landes am Mittwochabend. Die Zahl der mit dem Sars-CoV-2-Virus Infizierten gaben die Behörden des arabischen Königreichs mit 52 an.