Im heimischen Strafvollzug hat man auf die jüngsten Entwicklungen in der Corona-Krise und den Anstieg der Infektionen mit SARS-CoV-2 reagiert. In der Justizanstalt Wien-Josefstadt - mit durchschnittlich 1.150 Insassen das größte Gefängnis des Landes - wurden weitere Präventivmaßnahmen gesetzt.

Wie der stellvertretende Anstaltsleiter Peter Hofkirchner der APA berichtete, wurden die Vollzugslockerungen "auf ein Minimum zurückgesetzt". Um zu verhindern, dass Insassen sich infizieren und das Virus ins Gefängnis tragen, werden Aus- und Freigänge nur mehr "bei dringenden und zwingend notwendigen Gründen" genehmigt, teilte Hofkirchner Montagmittag mit. Im Gefängnis selbst wurde die Bewegungsfreiheit vorerst nicht weiter eingeschränkt. Die täglichen Hofgänge und der Betrieb in den Werkstätten werden weiter durchgeführt.

Schon länger sind Häftlingsbesuche nur mehr "hinter Glas" erlaubt - Besucher und Insassen sind dabei durch eine Glasscheibe getrennt. Die sogenannten Tischbesuche wurden vorerst bis Ende März gestrichen. Jeder, der Zutritt in den Besuchsbereich begehrt - das betrifft auch Richter, Staatsanwälte und Verteidiger -, muss sich auf Fieber messen lassen. Bei einer Körpertemperatur von mehr als 37,5 Grad gibt es keine Besuchserlaubnis.

Das Tragen von Schutzmasken ist für Besucher der JA Josefstadt noch nicht vorgeschrieben. Nach Informationen der APA müssen dagegen in einer JA in Niederösterreich sogar schon Anwälte Schutzmasken aufsetzen, wenn sie ihre Mandanten sehen wollen.

Iran ließ 70.000 Gefangene frei

Wegen das Coronavirus hat der Iran indes rund 70.000 Gefangene freigelassen. Das sagte Ebrahim Raisi, Vorsitzender der Justiz, am Montag laut Nachrichtenportal der iranischen Justiz. Es würden auch noch weitere Gefängnisinsassen freigelassen - "bis zu dem Punkt, an dem es keine Unsicherheit in der Gesellschaft schafft". Ob oder wann sie in die Haftanstalten zurückkehren müssen, wurde nicht ausgeführt.

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