Ein außergewöhnlicher Fall landete in Glasgow vor Gericht. Ein 45-Jähriger Mann musste sich für versuchten Raub an seinem 17-jährigen Sohn verantworten. Der Vorfall fand laut Medienberichten am 19. November letzten Jahres statt. 

Der Jugendliche war gerade dabei, 10 Pfund (11,30 Euro) von einem Bankomaten abzuheben, als er plötzlich gegen die Wand gedrückt und ihm ein Küchenmesser angesetzt wurde, beschrieb Staatsanwältin Carrie Stevens den Tathergang. "Her damit, her damit jetzt!", soll der 45-Jährige gefordert haben.

„Im Ernst? Weißt du, wer ich bin?“, fragte der Sohn, der die Stimme erkannte. Das sei ihm egal, antwortete der Vater, der seinen Sohn (laut eigener Aussage) zunächst nicht erkannt haben will. Erst als ihm der Bub die Vermummung vom Gesicht riss, habe er realisiert, dass es sich bei dem Opfer um seinen Sprössling handelt. 

„Es tut mir leid, ich bin verzweifelt“, soll er dann gesagt haben. Sein Opfer lief weg und erzählte seiner Oma von dem Überfall, wenig später wurde der Mann festgenommen. Zuerst leugnete er die Tat, doch vor Gericht zeigte er sich geständig, er nahm das Urteil – zwei Jahre und zwei Monate Haft – an: "Ich habe nicht gewusst, dass das mein Sohn war am Bankomaten. Ich habe es getan und werde die Strafe dafür absitzen."

Laut Edward Gilroy, dem Verteidiger des Täters, seien dessen „Mutter, Bruder und Sohn alle extrem wütend auf ihn.“