Ein viel besuchtes, aber auch höchst umstrittenes Volksfest, bei dem viele Teilnehmer nicht mit heiler Haut davon kommen, ist die jährliche Klapperschlangenschau in der Kleinstadt Sweetwater im US-Staat Texas. Am Wochenende kamen wieder Tausende Besucher, um die Giftschlangen zu sehen, zu bestaunen – und ihr Fleisch zu essen.
Auf dem Festprogramm standen auch eine Misswahl sowie die Wettbewerbe um die schwerste und die längste Schlange. Tierschützer protestieren seit Jahren gegen das Event.
Fotos zeigten Trinity McGee, die Siegerin des Miss-Snake-Charmer-Wettbewerbs, wie sie einer ausgewachsenen Klapperschlange die Haut vom Leibe zog. An speziellen Vorrichtungen wurden Schlangen gemolken, um ihr Gift für die Forschung oder die Herstellung von Gegengiften zu gewinnen. Anderswo schleckten sich Besucherinnen und Besucher die Finger nach frittierter Klapperschlange, deren helles Fleisch entfernt dem von Geflügel vergleichbar sein soll.
Die nach Angaben der Veranstalter weltgrößte Klapperschlangenschau fand in diesem Jahr zum 65. Mal statt. Sie wird von einem Volksfest begleitet. Jedes Jahr am zweiten Wochenende im März steige die Zahl der Menschen in dem rund 350 Kilometer westlich von Dallas gelegenen 11.000-Einwohner-Ort auf 40.000, heißt es auf der Internetseite.
Umweltorganisation: "Grausam und antiquiert"
Die Umweltorganisation Center for Biological Diversity bezeichnet Schlangenfestivals wie in Sweetwater als "grausam und antiquiert" und fordert ein Verbot. Sie hatte es nach eigenen Angaben voriges Jahr erreicht, dass ein anderes Festival – in Whigham im Bundesstaat Georgia – 2022 erstmals "wildtierfreundlich" gestaltet wurde.