Bei einem Brand in einem Mehrfamilienhaus nahe der französischen Großstadt Lyon sind in der Nacht auf Freitag zehn Menschen ums Leben gekommen, darunter fünf Kinder, wie die Präfektur mitteilte. Außerdem gab es vier Schwerverletzte. Zehn Menschen wurden leicht verletzt, davon auch zwei Feuerwehrleute. Die Ursache des Brandes in dem siebengeschossigen Wohnblock im Vorort Vaulx-en-Velin war zunächst unklar.

170 Einsatzkräfte mit 65 Feuerwehrfahrzeugen bekämpften die Flammen. Der Ausbruch des Brandes wurde um kurz nach 3.00 Uhr gemeldet. Wie ein Feuerwehrsprecher dem Sender BFMTV sagte, entstand der Brand im Erdgeschoss des Wohnblocks mitten in einer Siedlung und griff bis auf die dritte Etage über. Es handelte sich um einen komplizierten Einsatz. Der Rauch habe die Bergung der Bewohner erschwert. Das Feuer sei aber inzwischen gelöscht.

Dem Sender berichtete ein Anrainer, dass er von dem Brand geweckt worden sei. "Gegen 2.00 Uhr, 2.25 Uhr hörten wir Schreie, Kinder, die schrien. Als wir die Fenster öffneten, sahen wir Rauch aufsteigen und sind nach unten gegangen", sagte er. "Nachbarn kamen mit einer Leiter, wir konnten immerhin einige Leute rausbringen, die im ersten Stock auf der Gartenseite wohnten, in Richtung des Nebeneingangs."

"Das ist natürlich ein Schock, die Bilanz ist sehr schwer", sagte Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin. Die getöteten Kinder seien zwischen drei und 15 Jahre alt gewesen. Die Opferzahl stehe inzwischen fest.

Darmanin stand mit Präsident Emmanuel Macron zu dem Brand in Kontakt und wollte sich mit Wohnungsminister Olivier Klein ein Bild von der Lage machen. "Die vorläufige Bilanz ist erschütternd", meinte Klein. Der Präfekt der Region Auvergne-Rhône-Alpes, die Bürgermeisterin und der Staatsanwalt waren bereits zum Unglücksort geeilt.