Die Hinweise auf eine vorzeitige Freilassung von Boris Becker werden dichter: Mehrer Medien berichteten heute, dass der ehemalige Tennisstar heute aus der Haft entlassen wurde und um 15 Uhr in München landen soll. Die britische Zeitung "Mirror" berichtete bereits vor einigen Tagen, dass der in Großbritannien inhaftierte, dreifache Wimbledon-Sieger in dieser Woche nach Deutschland abgeschoben werden soll – und damit wieder in Freiheit kommen soll.
Dem Deutschen kommt offenbar ein Schnellverfahren zugute, das die britische Rechtsordnung vorsieht: Jeder ausländische Häftling, "der bis zu zwölf Monate vor dem frühesten Entlassungszeitpunkt aus dem Gefängnis entlassen und abgeschoben werden kann", kommt dafür infrage. Der aus Baden-Württemberg Stammende lebt seit bereits Jahren in London, hat aber keine britische Staatsbürgerschaft.
Dass Becker entlassen wird, könnte auch praktische Gründe haben: Weil Experten zufolge Urteile in Großbritannien immer harscher ausfallen, gelten die Gefängnisse im Land bereits seit Langem als überfüllt – und werden mit dem Schnellverfahren entlastet.
Der 55-Jährige war zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden, weil er seinen Insolvenzverwaltern Vermögenswerte in Millionenhöhe verschwiegen hatte.