Die Behörden in der indonesischen Hauptstadt Jakarta wollen nach einem mutmaßlichen Fall von sexueller Belästigung in einem öffentlichen Verkehrsmittel eine drastische Maßnahme ergreifen: Männer und Frauen dürften in Minibussen in Zukunft nicht mehr nebeneinander, sondern nur noch einander gegenüber sitzen, teilte der Chef der örtlichen Transportbehörde, Syafrin Lupito, am Dienstag mit.

"Wir werden öffentlichen Busunternehmen die Lizenz entziehen, wenn sie gegen die Regel verstoßen", sagte er und fügte hinzu, dass die Maßnahme schon sehr bald eingeführt werde. In der vergangenen Woche war in den sozialen Netzwerken des muslimischen Landes ein Video von einem Mann viral gegangen, der in einem durch Jakarta fahrenden "Angkot", wie die typischen Minibusse genannt werden, eine Frau begrapscht haben soll. Der mutmaßliche Täter war später festgenommen worden, hatte die Vorwürfe aber zurückgewiesen und gesagt, er habe nur nach seiner Geldbörse in der Jackentasche greifen wollen.

Die Kleintransporter sind in vielen Städten des Landes das wichtigste öffentliche Verkehrsmittel. Sie sind mit zwei gegenüberliegenden Sitzreihen ausgestattet und häufig voll besetzt.