In einer Erklärung der Polizei hieß es, es seien Kleidungsstücke von Pereira gefunden worden, darunter ein auf seinen Namen ausgestellter Gesundheitsausweis, sowie ein Rucksack mit Kleidungsstücken von Phillips und die Stiefel der beiden Männer. Ein Feuerwehrmann, der ein Suchteam leitete, sagte Reportern, dass der Rucksack, der Kleidung und einen Laptop enthielt, an einem halb versunkenen Baumstamm in dem Gebiet gefunden wurde, in dem die beiden Männer zuletzt am Sonntag gesehen worden waren.
Der Journalist und der Indigenen-Experte waren vor einer Woche nicht wie geplant mit dem Boot an ihrem Zielort in Atalaia do Norte im äußersten Westen Brasiliens angekommen. Zuvor hatte Pereira bei der Polizei gemeldet, mehrmals von Fischern bedroht worden zu sein.
Konfliktreiches Gebiet
Die beiden Männer waren auf einer Reportagereise in dem abgelegenen Dschungelgebiet nahe der Grenze zu Peru und Kolumbien. Das Vale do Javari ist mit einer Fläche größer als Österreich eines der größten indigenen Gebiete Brasiliens. Viele Indigene leben dort isoliert. Das Grenzgebiet ist durch illegale Goldsuche, Abholzung sowie Drogenschmuggel zudem besonders konfliktreich.
Die Nachricht vom Verschwinden der beiden hatte weltweit für Aufsehen gesorgt. Prominente Brasilianer wie Fußball-Legende Pelé und der Sänger Caetano Veloso schlossen sich Politikern, Umweltschützern und Menschenrechtsaktivisten an und forderten Präsident Jair Bolsonaro auf, die Suche zu intensivieren. Rund 150 Soldaten haben sich den einheimischen Suchteams angeschlossen, die bereits seit einer Woche nach den beiden Vermissten suchen.
Hinrichtung?
Bolsonaro, der vergangenes Jahr auf Pressekonferenzen von Phillips wegen der Lockerung der Umweltgesetze in Brasilien hart angegangen worden, sagte vergangene Woche, dass die beiden Männer "auf einem Abenteuer waren, das nicht empfohlen wird" und deutete an, dass sie hingerichtet worden sein könnten.
Phillips, 57, lebt seit 15 Jahren in Brasilien und hat unter anderem für die britische Zeitung "The Guardian" gearbeitet. Mit Pereira, der etwa für die Indigenen-Behörde in der Region tätig war, reiste er zuvor bereits im schwer zugänglichen Vale do Javari. Zuletzt recherchierte er für ein Buch über den Schutz des Amazonasgebiets.