Auch die Ferieninsel Mallorca steigt aus den Corona-Regeln aus: An diesem Wochenende fiel die 3G-Regel (geimpft, genesen, getestet), die bisher für den Besuch von Restaurants, Bars und Discos galt. Fitnessstudios, Kinos, Theater und Sportveranstaltungen können ebenfalls wieder ohne Gesundheitszeugnis betreten werden. Das Shoppen ist auf Mallorca ebenfalls ohne Einschränkungen möglich, im spanischen Einzelhandel gab es zu keiner Zeit 3G. Die Hürden für einen Urlaub im Mittelmeerparadies Mallorca, das jetzt im Februar gerne von Karnevalsflüchtlingen angesteuert wird, sind also deutlich niedriger geworden.

In diesen Tagen beginnt auf Mallorca zudem die berühmte Mandelblüte, die ganze Landstriche in einen weiß-rosafarbenen Blättertraum verwandelt. Auch Scharen von sportlichen Radfreunden nutzen die milden Temperaturen im Februar, um sich auf der Insel in Form zu bringen. Die Lust auf Mallorcaurlaub scheint nach zwei Pandemie-Jahren groß zu sein. "Mallorca wird gut gebucht", heißt es bei Tui, Europas größtem Reisekonzern. Veranstalter wie Airlines sprechen schon jetzt von einer großen Buchungsnachfrage. Nach Angaben des örtlichen Hotelverbandes FEHM sind derzeit 25 Prozent der Inselhotels geöffnet. Vor allem rund um die Inselhauptstadt Palma sind viele Herbergen auch im Winter für die Urlauber gerüstet.

Mit dem Ausstieg aus den Pandemie-Regeln folgt nun das Urlaubseiland dem Beispiel der meisten anderen spanischen Regionen, in denen bereits die Corona-Beschränkungen gefallen sind. Nur in der Mittelmeer-Ferienhochburg Valencia mit der Costa Blanca und in der Nachbarregion Murcia muss jetzt noch ein Gesundheitszeugnis vorgewiesen werden, um sich in den Innenraum eines Lokals setzen zu dürfen.

Die Gesundheitsministerin Mallorcas, Patricia Gómez, sagte, dass die 3G-Regel geholfen habe, die Zahl der Neuansteckungen zu begrenzen und die Impfquote zu erhöhen. Gómez warnte aber die Bürger davor, die wiedererlangte Freiheit zu missbrauchen. "Das Virus ist immer noch unter uns. Es sterben weiterhin Menschen." Zugleich wurde auf Mallorca (wie in ganz Spanien) die Maskenpflicht im Freien eliminiert. Sogar im dichtesten Gedränge in Einkaufsstraßen oder Menschenansammlungen ist der Schutz nicht mehr obligatorisch. Die Mund-Nasen-Bedeckung wird im Menschengewühl nur noch "empfohlen", so das Dekret von Gesundheitsministerin Carolina Darias.

Eine Ausnahme gilt für Open-Air-Massenveranstaltungen wie etwa im Fußballstadion: Dort müssen die Zuschauer weiter mit Maske sitzen, soweit kein Abstand von 1,5 Metern eingehalten werden kann. Die Stadien dürfen nun allerdings zu 85 Prozent besetzt werden, zuvor galt ein Limit von 75 Prozent. Für die Fußballfans existierte, anders als bei den meisten europäischen Nachbarn, für den Stadionzutritt zu keiner Zeit eine 3G-Norm. In öffentlich zugänglichen Innenbereichen gilt weiter strenge Maskenpflicht. Auf Flughäfen, in Bus, Bahn und Taxi sowie in Geschäften bzw. Museen muss Schutz angelegt werden. Schank- und Speisewirtschaften dürfen ebenfalls nur mit Maske betreten werden.

Die Abschaffung von nahezu allen Corona-Regeln in Spanien ist eine Folge der im Land langsam abflauenden Omikron-Viruswelle. Inzwischen sank die offizielle Sieben-Tage-Inzidenz auf Mallorca wie auch in ganz Spanien auf etwa 500. Auf dem Höhepunkt der Welle im Jänner lag die Wocheninzidenz bei annähernd 2000. Die Zahl der durch Labortests bestätigten Neuinfektionen ist allerdings in Spanien nur noch wenig aussagekräftig. Denn bei Verdachtsfällen mit leichten Beschwerden oder ohne Symptome wird vielerorts nicht mehr getestet.