Beim Untergang eines Flüchtlingsbootes vor der Küste Marokkos sind mehr als 40 Migranten ums Leben gekommen. Unter den 43 Toten seien drei Babys und 14 Frauen, erklärte die spanische Organisation Caminando Fronteras, die die Fluchtroute zwischen Marokko und den Kanarischen Inseln überwacht, am Montag. Die meisten Opfer stammten demnach aus südafrikanischen Ländern und wollten über den Atlantik die Kanaren erreichen.
Das Unglück ereignete sich den Angaben zufolge am Sonntag vor der Küste von Tarfaya im Süden Marokkos. Bisher seien nur zwei Leichen geborgen worden, teilte die Organisation mit, der ihre Informationen von Überlebenden und Angehörigen erhält. Zehn Insassen des Boots, darunter sechs Frauen, seien gerettet worden.
Stundenlange Suche
Die Überlebenden hätten um vier Uhr in der Früh einen ersten Notruf abgesetzt, sagte ein Sprecher von Caminando Fronteras. Es habe Stunden gedauert, bis marokkanische Rettungskräfte das Boot gefunden und geborgen hätten. Von den marokkanischen Behörden gab es zunächst keine Informationen zu dem Schiffsunglück.
Nach Angaben des spanischen Innenministeriums haben im Jahr 2021 mehr als 373.000 Migranten Spanien über den Seeweg erreicht. Nach Angaben von Caminando Fronteras sind mehr als 4.000 Menschen bei der Überfahrt gestorben oder werden seither vermisst. Die meisten Leichen werden demnach nie gefunden.