Ein Mann in Italien soll 15 Jahre lang Gehälter in Höhe von insgesamt 538.000 Euro kassiert haben, ohne jemals auch nur eine Stunde Arbeit geleistet zu haben. Die Staatsanwaltschaft der Stadt Catanzaro in der Region Kalabrien im Süden des Landes hat nun die Ermittlungen gegen den Mitarbeiter eines Krankenhauses abgeschlossen. Jetzt droht ihm ein Prozess. Mittels Erpressung und Einschüchterung von Vorgesetzten wurde er nicht in die Dienstpläne eingetragen.
Des Amtsmissbrauchs und Betrugs sind weitere sieben Mitarbeiter und Manager des Krankenhauses angezeigt. Der heute 67-jährige Blaumacher, inzwischen fristlos gekündigt, war 2005 vom Spital eingestellt und dem Brandschutzbüro zugeteilt worden. Mit Einschüchterung seiner Vorgesetzten und Drohungen gegen sie und ihre Familienangehörigen konnte der Angeklagte disziplinarische Maßnahmen vermeiden.
Kein Einzelfall
Erst vor vier Tagen hatte ein Richter in Catanzaro die Eröffnung eines Prozesses gegen 57 Mitarbeiter eines Krankenhauses beschlossen. Mit Videoüberwachungsanlagen war festgestellt worden, dass diese entweder nicht zur Arbeit erschienen sind - oder nach dem Abstempeln das Büro verließen, um Einkäufe im Supermarkt zu erledigen oder in einer Bar Video-Poker zu spielen. In einem besonders bekannten Fall hatte die Kamera aufgenommen, wie ein Verkehrspolizist in Unterwäsche eincheckte, bevor er in seine unmittelbar angrenzende Dienstwohnung zurückkehrte. 15 von ihnen - einige von ihnen mit einer leitenden Position - wurden vom Dienst suspendiert.