Nach dem Leck an einer Pipeline im Norden Russlands wächst das Ausmaß der Umweltschäden. Statt der zunächst angenommenen sieben Tonnen seien etwa 90 Tonnen Öl ausgelaufen, berichtete der Radiosender Echo Moskwy am Sonntag. Nach Angaben der Behörden der Republik Komi ist auch der Fluss Kolwa verschmutzt worden. Weil dort noch viel Eis sei, könnten keine Ölsperren eingesetzt werden, sagten Umweltschützer lokalen Medien zufolge.
So könne ein großer Teil des Öls ungehindert flussabwärts treiben. Anrainer berichteten, dass Öl bereits in einen anderen Fluss gelangt sei, in den die Kolwa mündet. Naturschützer warnten vor einer neuen Umweltkatastrophe und warfen dem Energiekonzern Lukoil vor, das wahre Ausmaß zu verschleiern. Das Unternehmen berichtete auf seiner Internetseite, dass mehr als 180 Mitarbeiter und Beschäftigte anderer Firmen an den Aufräumarbeiten beteiligt seien.
Die Organisation Greenpeace in Russland beklagte, dass es wegen alter Pipelines immer wieder zu solchen Vorfällen komme. Vor einem Jahr waren nahe der Industriestadt Norilsk am Nordpolarmeer mehr als 21.000 Tonnen Dieselöl aus einem beschädigten Tank ausgelaufen. Flüsse und Seen wurden massiv verschmutzt.