Vor dem Landgericht Berlin hat am Freitag ein Mordprozess um einen tödlichen Stoß vor eine U-Bahn begonnen. Ein 27-Jähriger muss sich verantworten, weil er vor rund einem halben Jahr nach einem Streit um Drogen einen 30-Jährigen im U-Bahnhof Kottbusser Tor auf die Gleise stieß. Die Anklage wertet dies als heimtückischen Mord. Für das Verfahren sind zunächst Termine bis Ende Mai angesetzt.

Der Tat vorausgegangen war nach dem Ergebnis der Ermittlungen ein Streit zwischen einer größeren Gruppe und zwei Männern, bei dem es um ein Drogengeschäft ging. Der Konflikt war aber bereits beendet, so dass sich das Opfer keiner Gefahr mehr bewusst war, als es gestoßen wurde. Die Staatsanwaltschaft wertet dies als heimtückische Tat. Der 30-Jährige wurde im Gleis von einer U-Bahn erfasst und starb.

Der Angeklagte wurde nach dem Verbrechen vom 29. Oktober erst nach mehrtägigen Ermittlungen in der Drogenszene rund um den Bahnhof im Stadtteil Kreuzberg gefasst. Einen anderen Beschuldigten musste die Polizei wieder auf freien Fuß setzen, weil er ein Alibi hatte.