Feuerwehrleute in der Ukraine kämpfen noch immer gegen die Waldbrände um das havarierte Atomkraftwerk Tschernobyl. Mehr als eine Woche nach dem Ausbruch des Feuers setzten die Behörden auch am Montag Löschflugzeuge und Hubschrauber zum Löschen ein. 362 Einsatzkräfte seien an Ort und Stelle, teilte der Katastrophenschutz mit.
Grenzwerte für Strahlung nicht überschritten
In dem radioaktiv belasteten Gebiet brannten Gras, Gestrüpp und Waldboden. Die Grenzwerte für radioaktive Strahlung seien in den besiedelten Gebieten in der Nähe der Feuer nicht überschritten worden, versicherte die Zonenverwaltung am Wochenende.
Zum aktuellen Ausmaß der Brände machten die Behörden keine Angaben. Sie verwiesen am Samstag lediglich auf mittlerweile fast eine Woche alte Satellitenbilder, wonach ein Gebiet von etwa 2.400 Hektar innerhalb des Sperrgebiets in Flammen gestanden habe. Umweltschützer befürchten, dass Radioaktivität freigesetzt wird. Der Rauch zog bis in die etwa 100 Kilometer entfernte Hauptstadt Kiew.
In den vergangenen Jahren war es mehrfach zu Feuern in den unbesiedelten Gebieten rund um die Atomruine gekommen. Als Ursache wurde immer wieder Brandstiftung vermutet. Präsident Wolodymyr Selenskyj kritisierte einen leichtfertigen Umgang mit Feuer: "Ich möchte mich an die Bürger wenden, denen es egal ist. Die Rede ist von jenen, die im 21. Jahrhundert Gras anbrennen und damit schreckliche Feuer verursachen", sagte er in einer Fernsehansprache.
Nach der Explosion des Blocks vier im damals noch sowjetischen Atomkraftwerk Tschernobyl 1986 wurden radioaktiv belastete Landstriche gesperrt. Zehntausende Menschen wurden zwangsumgesiedelt. Das Gebiet ist mittlerweile für geführte Touristentouren zugänglich.