Papst Franziskus hat das Osterfest am Samstag mit einer Abendmesse eröffnet, die wegen der Corona-Pandemie ohne Pilger stattfand. Bei dem Gottesdienst im riesigen Petersdom, der Zehntausende Besucher fasst, waren nur wenige Würdenträger und Gläubige dabei. Teile der Messe wurden in verkürzter Form begangen. Auch diesmal war wie an den Vortagen ein historisches Pestkreuz aufgebaut - dieses soll während der Pest 1522 durch die Straßen von Rom getragen worden sein.
Schon am Vortag hatte das katholische Kirchenoberhaupt die Karfreitags-Prozession wegen der Virus-Ausbreitung komplett anders als sonst zelebriert. Auf dem Petersplatz waren außer dem 83 Jahre alten Franziskus nur wenige Menschen dabei gewesen, um an Jesus' Tod zu erinnern. Die Zeremonie war vom antiken Kolosseum auf den Platz vor dem Dom verlegt worden. Italien ist mit mehr als 19.000 Todesfällen von der Corona-Pandemie stark getroffen. Auch im Vatikan gab es einige Covid-19-Kranke, aber keine Toten infolge der Virus-Welle.
Auch am Ostersonntag ohne Gläubige
Franziskus setzt am Sonntag die Osterfeierlichkeiten mit einer Messe und dem Segen "Urbi et Orbi" (12.00 Uhr) fort. Wegen der Corona-Pandemie findet die Messe (11.00 Uhr) im Petersdom ohne Gläubige statt. Das katholische Kirchenoberhaupt hatte auch die anderen Zeremonien dieser Feiertage im kleinen Kreis ohne Pilger begangen.
Die Messe und der traditionelle Segen werden im Internet zu verfolgen sein sowie von vielen Fernsehsendern weltweit gezeigt. Der Segen "Urbi et Orbi" (der Stadt und dem Erdkreis) ist der wichtigste der katholischen Kirche und wird zu Weihnachten, Ostern und nach einer Papstwahl gesprochen. Wegen der Corona-Krise hatte der 83 Jahre alte Papst am 27. März zusätzlich in einer einmaligen Geste einen solchen Sondersegen gespendet.