Das Pandapaar Ying Ying und Le Le hat die ungewöhnliche Stille in einem Tierpark von Hongkong zur Paarung genutzt. Obwohl die beiden Tiere schon seit 2007 im Ocean Park leben und seit 2010 versucht wird, sie auf natürlichem Wege zur Fortpflanzung zu bewegen, brauchte es erst die Parkschließung aufgrund der Corona-Krise, um Ying Ying und Le Le in die richtige Stimmung zu versetzen.

Der Zoo veröffentlichte Fotos der beiden Pandas, auf dem sie sich umklammern und paaren, ohne dass zahlreiche Augenpaare und Kameras von Zoobesuchern auf sie gerichtet sind. Pandas gelten als ausgesprochene Sexmuffel, vor allem in Gefangenschaft. Doch in der diesjährigen Paarungszeit, die von März bis Mai dauert, entwickelten Le Le und Ying Ying plötzlich Interesse aneinander.

Jetzt braucht es Geduld

"Seit Ende März verbringt Ying Ying mehr Zeit im Wasser, um zu spielen, während Le Le Duftmarken in seinem Revier hinterlässt und das Gelände nach Ying Yings Duft absucht", teilte der Park mit. Dieses Verhalten sei typisch für die Paarungszeit.

Experten werden nun Ausschau nach Anzeichen für eine Trächtigkeit bei Ying Ying halten. Dafür brauchen sie womöglich Geduld, da die Tragzeit bei Pandas zwischen 72 und 324 Tagen beträgt. Eindeutig Klarheit kann erst ein Ultraschall 14 bis 17 Tage vor der Geburt bringen. Sollte es erfolgreich zur Befruchtung gekommen sein, könnte Ying Ying frühestens im Juni Hormonschwankungen und Verhaltensänderungen zeigen.

Die Nachricht von den Paarungsversuchen Le Les und Ying Yings gehört zu den vielfach ersehnten guten Nachrichten in Hongkong. Die chinesische Sonderverwaltungszone leidet wegen der Corona-Krise unter einer Rezession und Ausgangsbeschränkungen. Der Ocean Park ist wegen der Pandemie schon seit Ende Jänner geschlossen.