Sexuelle Belästigung an den hauseigenen Engel, frauenfeindliche Sprüche, Verachtung von Übergewichtigen - die New York Times wäscht schmutzige Wäsche beim berühmtesten Dessous-Hersteller der Welt. In Interviews erheben ehemalige Angestellte und Models schwere Vorwürfe gegen den Victoria’s-Secret-Eigentümer Les Wexner (82) und seine langjährige rechte Hand Ed Razek.

Laut „New York Times“ hat Wexner das Dessous-Label mit einer „Kultur von Frauenfeindlichkeit, Mobbing und Belästigung“ geführt. Laut Bericht hatte Wexner jahrzehntelang Beschwerden von Mitarbeiterinnen und Models gegen Razek ignoriert und nichts dagegen unternommen, dass sein Businesspartner Jefferey Epstein junge Frauen aus der Victoria’s-Secret-Modelkartei als private Lustobjekte zu rekrutieren versuchte. Ein Model, das von Epstein angesprochen wurde, zur „New York Times“: „Es war ein Casting für Prostituierte. Ich hatte das Gefühl, in der Hölle zu sein.“

Auch Victoria's-Secret-Besitzer Wexner kommt in dem Bericht nicht gut weg
Auch Victoria's-Secret-Besitzer Wexner kommt in dem Bericht nicht gut weg © AP

Bella Hadid unter den Opfern

Drei Zeugen berichten der "New York Times" außerdem, dass Razek einem Model während einer Modenschau im Jahr 2018 in den Schritt gefasst habe. Bei der Anprobe zu der Veranstaltung soll sich Razek auch Supermodel Bella Hadid gegenüber übergriffig verhalten haben: Er soll sie aufgefordert haben, ihre Unterhose wegzulassen und dann über ihre "perfekten Brüste" gesprochen haben. Wexner habe entsprechende Beschwerden über Razek jedoch ignoriert.

Bella Hadid unter den Opfern
Bella Hadid unter den Opfern © APA/AFP/ANNE-CHRISTINE POUJOULAT

Auch Victoria's-Secret-Besitzer Wexner kommt in dem Bericht nicht gut weg. Er soll zugesehen haben, wie sein langjähriger Freund Epstein versuchte, Victoria's-Secret-Models als Sexsklavinnen zu rekrutieren. Epstein soll Frauen demnach erzählt haben, dass er für Victoria's Secret arbeite und ihnen einen Job verschaffen könne. Bei den folgenden Fake-Castings soll er dann mindestens zwei von ihnen angegriffen haben.