Sieben New Yorker Missbrauchsopfer haben vor einem Bundesgericht in Manhattan eine Sammelklage gegen den Vatikan eingereicht. Das berichten Kathpress zufolge mehrere US-Medien.

In der Klage vom Dienstag (Ortszeit) wird erklärt, die auch den US-Bischöfen auferlegten Regeln des Heiligen Stuhls zur Geheimhaltung hätten es Missbrauchstätern im Klerus ermöglicht, "ein Umfeld und System zu schaffen, in dem sie ungestraft sexuellen Kindesmissbrauch begehen konnten", so die Nachrichtenagentur Reuters.

Verjährungsfrist ausgesetzt

Ermöglicht wurde die Sammelklage durch ein Kinderschutzgesetz des Bundesstaates New York vom August, das die geltende Verjährungsfrist für zwölf Monate aufhebt. Opfer von sexuellem Missbrauch durch Geistliche können so vorübergehend auch Jahrzehnte alte Ansprüche juristisch geltend machen. Im aktuellen Fall geben die Kläger an, dass sie als Kinder von Geistlichen in den Diözesen des Staates New York sexuell missbraucht worden sind.

Rechtsexperten äußerten sich in US-Medien skeptisch zu den Erfolgsaussichten der Klage. Reuters zitierte die Vorsitzende der NGO "Child USA" und Jusprofessorin an der Universität von Pennsylvania, Marci Hamilton, mit der Aussage, Klagen gegen einen souveränen Staat seien schwierig und immer "ein Schuss ins Blaue", wie Kathpress berichtete.