Es ist ein besonderer Fund im Nationalpark Bayerischer Wald: Ein seltener Urwaldkäfer ist nach 113 Jahren wieder entdeckt worden. Zuletzt war der bis zu zwei Zentimeter große Borkenkäfer mit dem Namen Peltis Grossa 1906 bei Spiegelau gesehen worden. Er galt trotz verstärkter Forschung als in Bayern ausgestorben, so die Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald am Freitag.
Weil 20 Exemplare des seltenen Käfers im angrenzenden tschechischen Nationalpark Sumava entdeckt worden waren, machte sich Forstwissenschafter Jörg Müller auch auf der bayerischen Seite auf die Suche. Und wurde kurze Zeit später fündig.
Dass der Urwaldkäfer nun auch auf Pilzen an Fichtenstumpfen in Bayern vorkomme, liege vermutlich an der Nähe zu einem Schutzreservat in Tschechien, sagte Müller. Durch solche Gebiete seien Strukturen möglich, um die gefährdeten Arten zu erhalten.
Der Peltis Grossa ist einer von nun 16 sogenannten Urwaldreliktkäfern im Bayerischen Wald. So viele seltene Käferarten gibt es den Angaben nach sonst in keinem anderen Gebiet in Bayern.