Aus dem Mittelmeer gerettete Migranten dürfen nach Ansicht des UNO-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) "auf keinen Fall" zurück nach Libyen gebracht werden. "Menschen, die von der libyschen Küstenwache im Mittelmeer gerettet werden, sollten auf keinen Fall wieder in die Haftlager in Libyen zurückgebracht werden", sagte der Leiter des UNHCR in Deutschland, Dominik Bartsch, der "Welt am Sonntag".
Situation in Lagern verheerend
Es müsse jede politische Einflussmöglichkeit - auch durch die Europäische Union - genutzt werden, um das Leid in den Lagern zu beenden. "Die humanitäre Situation der Menschen in den Lagern ist verheerend. Es fehlen Nahrung, Wasser, und viele brauchen dringend medizinische Hilfe. Hinzu kommt, dass die Haftlager in der Hauptstadt Tripolis ins Kreuzfeuer der bewaffneten Gruppen geraten", berichtete Bartsch.
Er rief die Regierungen von EU-Ländern auch auf, private Retter auf dem Mittelmeer nicht länger zu kriminalisieren. "Die rechtlichen und logistischen Beschränkungen müssen aufgehoben werden, denn Zehntausende Menschen verdanken den Bemühungen der Nichtregierungsorganisationen (NGO) ihr Leben."