Fünfeinhalb Monate nach verheerenden Unwettern, die mehrere Gemeinden der ligurischen Riviera verwüstet haben, ist am Sonntag die Küstenstraße nach Portofino wieder geöffnet worden. Seit dem 29. Oktober war das idyllische Fischerdorf vom Rest der Welt abgeschnitten und nur zu Fuß erreichbar.

Meterhohe Wellen hatten Ende Oktober 120 Meter Asphalt weggerissen. Es klafften zwei riesige Löcher der der Straße zwischen Santa Margherita und Portofino, der einzigen Straßenverbindung zur Meeresortschaft, in der auch Ex-Premier Silvio Berlusconi eine Villa besitzt. Im Eiltempo wurde die Straße wieder gebaut. "Wir haben die neue Straße früher als erwartet wieder öffnen können", sagte der Präsident der Region Ligurien, Giovanni Toti, berichteten italienische Medien.

Touristen strömten dennoch hin

Vom Straßenverkehr abgeschnitten zu sein hat dem Fischerdorf mit pastellfarbenen Häusern, Luxusboutiquen und Fischrestaurants aber nicht geschadet. Während der Abgeschnittenheit ist die Zahl der Besucher sogar gewachsen, bestätigte Bürgermeister Matteo Viacava. Viele besuchten aus Neugierde das 500-Einwohner-Dorf.

Zerstörte Küstenstraße im Jänner 2019
Zerstörte Küstenstraße im Jänner 2019 © Birgit Pichler

Portofino, das seit den 50er Jahren von Weltstars besucht wird, rechnet mit einer sehr positiven Sommersaison. Kreuzfahrtschiffe werden in diesem Sommer 115 Mal im Dorf anhalten und ihre Passagiere aussteigen lassen. Im Vorjahr waren es lediglich 87 Mal.

Im renommierten Badeort, rund 30 Kilometer südöstlich von Genua, wurden bei den Unwettern vom Sturm Luxusjachten aus ihren Vertäuungen gerissen. Fast 400 Jachten wurden durch die bis zu zehn Meter hohen Wellen zerstört, darunter auch die "Suegno" im Besitz von Berlusconis Sohn. Der TV-Unternehmer Pier Silvio Berlusconi und seine Familie konnten die Badeortschaft Portofino nur per Boot verlassen. Berlusconis Luxusjacht konnte nicht gerettet werden. "Die Suegno ? ist tot. Ich kaufe mir eine andere", sagte Pier Silvio Berlusconi.