Viel Menschen hätten "zurecht hinterfragt, wie Online-Plattformen wie Facebook benutzt wurden, um schreckliche Videos der Angriffs zu verbreiten", erklärte Facebook-Managerin Sheryl Sandberg am Freitag.

So sollen künftig Nutzer von Facebook Live ausgeschlossen werden, die in der Vergangenheit gegen die Gemeinschaftsstandards des Netzwerkes verstoßen haben. Zudem investiert Facebook in Software, um schnell bearbeitete Versionen von Gewaltvideos oder -bildern zu erkennen.

Der mutmaßliche Attentäter im neuseeländischen Christchurch hatte seinen Anschlag auf zwei Moscheen live bei Facebook übertragen, zahlreiche Nutzer hatten das Video anschließend geteilt. Der australische Rechtsextremist hatte bei seinen Attacken am 15. März 50 Menschen erschossen.

"Kampf gegen Hass"

"Als Folge des terroristischen Anschlags ergreifen wir drei Maßnahmen: Die Regeln für Facebook Live verschärfen, den Kampf gegen Hass auf seinen Plattformen verstärken und Neuseeland unterstützen", erklärte Sandberg, Nummer zwei im Facebook-Konzern.

Australien hat unterdessen angekündigt, Soziale Medien künftig zur Rechenschaft zu ziehen, wenn diese Terror-Aufnahmen nicht von ihren Plattformen entfernen. Die neuen Gesetze sollen bereits kommende Woche in das Parlament in Canberra eingebracht werden. Manager solcher Unternehmen müssten dann unter Umständen mit Gefängnisstrafen rechnen, den Unternehmen drohen Milliardenstrafen.

Die großen sozialen Netzwerke hätten "eine Verantwortung, jede mögliche Maßnahme zu ergreifen, um sicherzugehen, dass ihre Technologie nicht durch mörderische Terroristen ausgenutzt wird", erklärte Australiens Regierungschef Scott Morrison am Samstag. Er werde andere G-20-Staaten dazu ermuntern, die Unternehmen ebenfalls in die Verantwortung zu nehmen.