Österreich schneidet bei einer am Mittwoch veröffentlichten Studie derOECD zur Erwachsenenbildung leicht überdurchschnittlich ab. Im OECD-Vergleich ist das Erwachsenenbildungssystem hierzulande sehr gut finanziert und flexibel aufgestellt. Allerdings lässt die Anpassungsfähigkeit an den konkreten Qualifikationsbedarf zu wünschen übrig, konstatiert die Untersuchung.

Unter dem Titel" Getting Skills Right: Future-Ready Adult Learning Systems " verglich die OECD Erwachsenenbildungssysteme in 35 Mitgliedstaaten sowie vier weiteren Ländern. Dazu wurden zahlreiche ältere Untersuchungen ausgewertet und diverse Ergebnisse aus 52 Indikatoren in sieben "Dimensionen" gegliedert: Das ist einerseits die Dringlichkeit, in der Erwachsenenbildungssystem modernisiert werden muss, die Reichweite bzw. Teilnahmehäufigkeit, die Inklusion des Angebots, die Flexibilität und Beratung, die Anpassungsfähigkeit der Angebote an die Bedürfnisse des Arbeitsmarkts, die Ergebnisse der Erwachsenenbildungsmaßnahmen sowie die Finanzierung des Systems.

Im Spitzenfeld landet Österreich bei der Finanzierung und der Inklusion (jeweils Rang vier), in der erweiterten Spitze bei der Flexibilität und der Beratung (Rang neun). Unterdurchschnittlich ist man bei der Anpassung des Angebots an den Qualifikationsbedarf (25) und den subjektiven Ergebnissen der Maßnahmen für den Einzelnen (26) unterwegs.

Automatisierung

Leicht überdurchschnittlich schneidet Österreich insgesamt bei der "Dringlichkeit" der Modernisierung des Erwachsenenbildungssystems ab. Detailergebnis dabei: Nach Schätzungen der OECD besteht in Österreich bei rund jedem zweiten Arbeitsplatz das Risiko, dass sich die Anforderungen aufgrund der Automatisierung ändern werden oder - im Extremfall - der Arbeitsplatz ganz verschwindet. Im OECD-Durchschnitt sind ähnlich wie in Österreich etwa 46 Prozent aller Jobs signifikant von der Automatisierung betroffen.

Insgesamt zeigte sich bei der Auswertung, dass kein einziges Land in allen untersuchten Dimensionen im Spitzenfeld liegt. Vergleichsweise die besten Resultate lieferten Dänemark und Norwegen. Im Gegensatz dazu landeten Griechenland, Japan und die Slowakei in den meisten Kategorien auf den hinteren Plätzen.